13.06.2023 - Print-Mailing-Profi Torsten Spandl ist erklärter Fan von physischen Werbebriefen. Dafür hat der Professor für Marketing und Vertrieb gute Argumente: mehr Aufmerksamkeit, eine nachhaltigere Wirkung und eine höhere Conversion Rate zum Beispiel.
von Deutsche Post
Auf den ersten Blick verursachen Print-Mailing-Kampagnen ziemlich viel Aufwand: Man braucht Adressen, Papier, eine kreative Idee, muss sich um Produktion und Versand kümmern. Lohnt sich das?
Prof. Dr. Torsten Spandl: Na ja, aber der Aufwand für das Erstellen einer digitalen Ad, das Einbuchen in die Systeme, das Aufsetzen einer Kampagnen-spezifischen Landingpage und das nachgelagerte Controlling über irgendwelche Tracking-Mechanismen ist auch nicht viel geringer.
Interessieren sich junge Zielgruppen denn überhaupt noch für Werbebriefe?
Die Realität sieht so aus, dass gerade bei diesen Zielgruppen an fünf Tagen in der Woche der Briefkasten leer ist. Da kann man mit einem Print-Mailing sehr gut hervorstechen. Sie lesen es, ehe entschieden wird, ob das Angebot infrage kommt oder nicht. Das bringt mehr als eine Fünf-Sekunden-Ad auf Tiktok.
Was macht Sie da so sicher? Schließlich verbringen viele Leute ja deutlich mehr Zeit auf TikTok als an ihrem Briefkasten …
… klar - das sehe ich ja auch bei uns zu Hause mit drei Teenagern. Die Beschäftigung mit Print-Stücken auch mal außerhalb der digitalen Bubble findet jedoch regelmäßig statt. Und neben dieser anekdotischen Beobachtung sieht man eine zurückgehende Nutzungsdauer bei Social Media. Und noch etwas: Mit Print können Sie sicherstellen, dass der Werbeanstoß zum geplanten Zeitpunkt bei den Empfängern ankommt. Auf digitalen Plattformen sind Sie vom Algorithmus und dem Wettbewerbsumfeld abhängig - kann also gut klappen oder nicht.
Haptischer Werbebrief oder E-Mail - was wird stärker beachtet?
Die Wertschätzung ist Print gegenüber viel höher als bei Online-Medien. Außerdem erhält das Print-Mailing mehr Beachtung als eine Werbenachricht, die man on-the-go auf dem Smartphone sieht. Werbebriefe bleiben zudem noch lange im Haushalt präsent, auch weil die beigelegten Gutscheine oder Codes oft erst nach Wochen eingelöst werden.
Welche Rolle spielen Print-Mailings bei der Kundengewinnung und -bindung?Ich empfehle Print-Mailings für den Markenaufbau, als Markenfertigungs- sowie als Erinnerungsmedium. Wer drei- bis viermal mit einem Print-Mailing angesprochen wird, wird auch auf weitere Anstöße in der Customer Journey besser reagieren. Spannend sind sie auch mit Blick auf die Conversion Rate: Im Digitalen ist sie um ein Vielfaches geringer. Kein Wunder bei der Informationsflut, verursacht durch inflationär ausgesteuerte Newsletter, Social-Media-Posts, Banner und Co.
Welchen Unternehmen würden Sie denn empfehlen, den Marketingmix um Print-Mailings zu erweitern?
Sorry für die platte Antwort: Profitieren können letztlich alle Unternehmen, die im Rahmen der integrierten Kommunikation Kunden regelmäßig kontaktieren und ansprechen wollen. Nicht zu unterschätzen ist dabei auch der Faktor, dass im Print-Bereich aktive Unternehmen einen Adressstamm aufbauen. Dieser ist dann auch eine Basis zukünftiger Kundenbeziehungen. Torsten Spandl ist Professor für Marketing und Vertrieb an der FHDW in Hannover. Zusammen mit Walter Plötz hat er das Buch "Direktmarketing mit Printmedien" verfasst.
Direktmarketing-Guide Print-Mailings 2023
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