Karriere

Gehalts-Analyse: Diese Marketing-Spezialisten verdienen am besten

27.02.2020 - Während die Gehälter von klassischen Marketingpositionen in Unternehmen und Agenturen stagnieren, kann sich die Führungsriege im digitalen Marketing über Gehaltssteigerungen von bis zu 25 Prozent freuen. Auch Marketing-Experten, die interimsweise zum Einsatz kommen, können mit bis zu 27 Prozent mehr Gehalt rechnen - im klassischen und im digitalen Marketing.

von Frauke Schobelt

Aufgrund der technologischen Aufrüstung und der Automatisierung im Marketing gibt es neue Anforderungen an Jobprofilen. Mit MarTech und AdTech drängen immer mehr neue Technologien auf den Markt der Marketingtools und fordern von Marketingspezialisten eine hohe Innovationskraft. Die Berufsbilder verändern sich langfristig. Künftig werden nur diejenigen Marketeers erfolgreich sein, die neue Technologien verstehen und digitale Tools für ihre Zwecke zu nutzen wissen. Das spiegelt sich auch in den Gehältern wider, wie eine Analyse der Personalberatung Robert Walters zeigt.

Gehälter im traditionellen Marketing stagnieren - Interims-Experten gefragt

Das fixe Jahresgehalt eines Marketing Directors mit drei bis sieben Jahren Berufserfahrung hat sich 2020 bei 75.000 bis 110.000 Euro eingependelt, ohne Bonus und Provisionen. Wer längere Erfahrung vorweist, kann bis zu 140.000 Euro verdienen. "Grund für diese Stagnation ist, dass Gehälter aktuell eher für Spezialisten-Funktionen ansteigen. Zudem sind die Gehälter auf 'Director'-Level derzeit auch in anderen Abteilungen, über den Marketingbereich hinaus, stabil", erklärt Thomas Hartenfels , Director Robert Walters Düsseldorf

Marketing-Manager mit bis zu sieben Jahren Berufserfahrung müssen in der Spitze sogar leichte Einbußen hinnehmen. Sie verdienen in 2020 zwischen 60.000 und 75.000 Euro, 2019 waren es noch bis 80.000 Euro. Auch Kollegen mit mehr Berufserfahrung müssen mit weniger Geld auskommen, aktuell sind hier Jahresgehälter zwischen 70.000 und 85.000 Euro drin, 2019 waren es noch 70.000 bis 90.000 Euro.

Lediglich die Einstiegsgehälter von Brand Managern, Category Managern und Product Managern (B2C) zeigen positive Tendenzen. Hier sind die Grundgehälter um 5.000 bzw. 10.000 Euro gestiegen. "Zu den Gewinnern zählen Marketing-Experten, die interimsweise zu Einsatz kommen. Hier sind bei allen Jobprofilen Gehaltssteigerungen von mindestens 25 Prozent drin - unabhängig ob die Positionen im klassischen oder im digitalen Marketing zuhause sind", führt Hartenfels weiter aus.

Wer im digitalen Marketing profitiert

Im digitalen Marketing sind die Chief Digital Marketing Officer die Gewinner, hier zeichnen sich bei den Jahressalärs deutliche Steigerungen ab. Grund dafür ist die starke Digitalisierung im Marketing und innerhalb der Unternehmen. Erfahrene, digitale Marketeers sind aktuell noch rar am Arbeitsmarkt und daher sehr begehrt. Chief Digital Marketing Officers mit drei bis sieben Jahren Berufserfahrungen können 2020 zwischen 100.000 und 130.000 Euro verdienen (2019: 95.000 - 120.000 EUR). Bei Experten mit längerer Erfahrung sind fixe Jahresgehälter zwischen 120.000 bis 200.000 Euro möglich (2019: 110.000 - 160.000 Euro).

Auch im digitalen Marketing müssen einige Disziplinen Einschnitte in der Spitze hinnehmen, so zum Beispiel Digital/Online Marketing Manager, Social Media Manager und Product Owner. "Nach einem rapiden Anstieg der Gehälter, werden die jetzt etwas relativiert. Weitere Gründe für die Einschnitte sind wirtschaftliche Unsicherheiten und die stark ertragsorientierte Ausrichtung vieler Unternehmen", erläutert Hartenfels.

Wunsch nach guter Work-Life-Balance und Anerkennung

Trotz stagnierender Gehaltsentwicklungen erwarten 65 Prozent der Marketing-Beschäftigten eine Gehaltserhöhung, 66 Prozent gehen von einer Bonuszahlung aus. Das Salär ist aber längst nicht mehr der ausschlaggebende Punkt für Zufriedenheit im Job. Neben fairen Jahresgehältern sind den Marketingfachkräften eine gute Work-Life-Balance (56 Prozent), Anerkennung und Belohnungen z.B. in Form von Boni oder Gutscheinen (47 Prozent), flexible Arbeitszeiten (44 Prozent) und variierende und interessante Tätigkeiten (35 Prozent) wichtig.

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