Im Zuge der New Work-Debatte wird immer wieder die Forderung nach Gehaltstransparenz im Unternehmen erhoben. Einige Unternehmen haben ihre Gehaltsstruktur transparent gemacht - und öffentlich darüber gesprochen.Eine Umfrage von Softgarden
hat untersucht, wie Bewerber dazu stehen: 50,6 Prozent der Befragten finden das gut, 28,9 Prozent schlecht. 20,5 Prozent haben dazu keine Meinung.
Wunsch nach Transparenz im Bewerbungsprozess
Auch im Bewerbungsprozess zeigt sich der Wunsch nach Transparenz: 31,3 Prozent der Bewerber würden gerne schon in der Stellenanzeige über das Gehalt informiert werden. In der Praxis erhalten jedoch nur 9,7 Prozent der Bewerber diese Information zu solch einem frühen Zeitpunkt. Mehr als jeder fünfte Bewerber erfährt aktuell sogar erst nach dem ersten Vorstellungsgespräch, was er verdienen würde. Bei Bewerbern mit Hochschulabschluss ist der Anteil derjenigen, die sich Angaben zum Gehalt schon in der Stellenanzeige wünschen, mit 40,2 Prozent besonders groß.
Informationsgefälle als ungerecht empfunden
39,8 Prozent finden es "nicht in Ordnung", dass Unternehmen einen Gehaltswunsch von den Bewerbern einfordern, obwohl sie selbst nicht in ihren Stellenanzeigen preisgeben, wie viel diese Bewerber verdienen würden. Für Bewerber ist die Nennung des Gehaltswunschs "ins Blaue" mit einseitigen Risiken verbunden: 38,7 Prozent der Bewerber haben sich schon einmal durch einen zu hohen Gehaltswunsch ins "Aus" befördert, 44,3 Prozent der Kandidaten einen zu niedrigen Gehaltswunsch geäußert und im Nachhinein festgestellt, dass für sie mehr "drin" gewesen wäre.
Negative Erlebnisse in Bewerbungsverfahren
Individuelle Bewerberberichte, die in der Umfrage erhoben wurden, zeigen: Arbeitgeber holen Bewerber aktuell selbst dann in den Prozess, wenn das Gehaltsangebot nicht passt. Aber die Verschleierungstaktik geht nicht auf: "Ich habe einmal trotz meines angegebenen Gehaltswunsches den gesamten Recruitingprozess eines Unternehmens durchlaufen und anschließend ein um ca. 25 Prozent geringeres Gehalt angeboten bekommen. Das war sehr ärgerlich, denn den Zeitaufwand hätte man sich beidseitig sparen können", berichtet ein Umfrageteilnehmer.