06.01.2022 - Welche Trends in Marketing und Commerce die Branche in diesem Jahr besonders beschäftigen werden, hat ONEtoONE in einer Umfrage unter ExpertInnen ermittelt und in einer fünfteiligen Online-Serie zusammengefasst. Heute nun der fünfte und letzte Teil:
von Christina Rose
In unserer Trendreihe zu den Trends in Marketing und Commerce 2022 haben wir bereits die Themen
Die B2B-Kundschaft ändert sich, beobachtet Henry Göttler, COO bei der Oxid eSales AG
: "Im Bereich der B2B-Kundschaft steigen immer mehr Millennials in Entscheiderpositionen auf. Die sogenannten Digital Natives stellen völlig neue Ansprüche an ihr Einkaufserlebnis, beispielsweise Self-Service-Angebote, bei denen sie Informationen zu jeder Zeit selbst abrufen können und mit so wenigen VertriebsmitarbeiterInnen wie möglich interagieren müssen." Diese 'Consumerization of B2B', also die Angleichung an Gewohnheiten aus dem B2C-Einkauf, führe dazu, dass B2B-AnbieterInnen ihre Vertriebsmodelle umdenken und neue, innovative Zugänge zu ihrer Kundschaft finden. Gleichzeitig werde der Trend zur Personalisierung des Einkaufserlebnisses gehen, um Kundinnen und Kunden ein noch besseres und vertrauteres Einkaufserlebnis zu ermöglichen.
"Viele B2B-Unternehmen nutzen soziale Netzwerke zwar für die eigene Marketing-Strategie, jedoch nicht für den Verkauf. Das wird sich künftig ändern, denn der Zustrom der Digital Natives auf den Arbeitsmarkt wird es nötig machen, sich an neue Vertriebskanäle zu wagen", so die Prognose von Monika Mack, Vertriebsleiterin und Mitglied der Geschäftsführung bei Oxid eSales AG. Social Commerce biete hier die optimale Schnittstelle, denn er ermögliche eine interaktive Zwei-Wege-Kommunikation zwischen herstellenden Unternehmen und Kundschaft. Mack: "Das Einkaufserlebnis wird dadurch einzigartig und spricht so vor allem die künftigen B2B-KäuferInnen, die Digital Natives, an."
Chancen von Livestream Shopping für D2C-Brands sieht Stefan Amtmann, Geschäftsführer der Werbeagentur Noga
: "2022 wird das Jahr des Direct-to-Consumer-Trends. Denn immer mehr ECommerce-Marken entdecken, wie effektiv es ist, den direkten Kontakt zu den Kunden zu suchen und Direct-to-Consumer (D2C) zu verkaufen. Und wie ginge das besser als über Live Shopping?" Auch hier sei China Vorreiter: Mit Livestream Shopping verdienen Marken dort Millionen oder sogar Milliarden. Doch meist müssen sie einen großen Teil des Umsatzes an die sogenannten KOLs abtreten, die Mega-Influencer mit riesiger Reichweite. Deshalb setzt dort nun der Gegentrend ein - Marken suchen den direkten Zugang zu den Kunden und inszenieren die Shows selbst. Sie stellen in wiederkehrenden Sendungen regelmäßig exklusive Produkt-Highlights oder ein besonders preisgünstiges Angebotssortiment vor. Der Vorteil laut Amtmann: "Die Community fühlt sich dadurch gewertschätzt, denn sie erhält exklusiv Einladungen zu den Liveshows mit tollen Angeboten."
Kaum ein Thema ist branchenübergreifend so ausführlich diskutiert worden, wie New Work. Schließlich betreffen die durch die Corona-Pandemie stark veränderten Arbeitsumstände uns alle. Und dieses Thema wird auch 2022 maßgeblich beeinflussen. Thomas Reformat, Mitgründer bei Froach
sieht die Zeit gekommen für teambildende Maßnahmen in und nach der Pandemie: "Nach fast zwei Jahren Pandemie hat sich die Teamstruktur verändert: Soziale Kontakte, aber auch die Bewegung durch gemeinsame Aktivitäten - wie der gemeinsame Mittagsspaziergang - wurden durch das Homeoffice deutlich reduziert. Bis das normale Büro- und Teamleben wieder möglich ist, werden Unternehmen vermehrt auf digitale Gesundheitsseminare als Teamveranstaltungen setzen, um den Teamgeist und die Bewegung der Mitarbeitenden zu fördern."
2022 wird auch das Jahr der externen Entwicklungs-Expertise: "Outstaffing ist Outsourcing 'in gut'", formuliert es Sabine Gruppe, Manager Marketing bei L-One Systems . "Ein Softwareentwicklungsprojekt ist ein bisschen wie die erste Schneeschuhwanderung in einer pittoresken Winterlandschaft: Es kann gut werden, aber nur, wenn das Ziel klar ist und der beste Weg bekannt. Allerdings wird es immer schwieriger, die Leute zu finden, die diese Expertise besitzen, um die Expedition erfolgreich ans Ziel zu führen: Software-Entwickler, ob als Freelancer oder in Festanstellung, können sich ihre Auftrag- oder Arbeitgeber aussuchen. Deswegen liegt das Auslagern von Entwicklungsprojekten voll im Trend." Dabei könnten Unternehmen auch ungewöhnliche Pfade wählen, beispielsweise per Outstaffing mit einem virtuellen Entwickler-Team, das im syrischen Damaskus sitzt und von dort aus Unternehmen dabei hilft, die Strategie für ihr digitales Geschäftsmodell in Software-Code zu übersetzen.
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