. Was dem einen als ungebührliche Neugierde in eine höchstpersönliche Vorliebe erscheint, ist für den anderen eine gern und leicht preiszugebende Information. Wer beispielsweise auf einer Münzbörse unterwegs ist, wird sich Münz-Verkäufern unter Umständen durchaus als Interessent für den Erwerb eines sächsischen Silber-Dreiers, eines sächsischen Viertelgroschens oder einer süddeutschen Drei-Heller-Münze outen.
Auf einer KfZ-Onlinebörse wiederum wird man gerne in ein Formular eintragen, dass man auf der Suche ist nach einer Limousine, einem Touring-, Gran Turismo- oder Plug-in Hybrid aus der BMW 3er-Reihe mit Vier- oder Sechszylindermotor.
Grafik: splendid research; Grafik: Hightext Verlag
Nur jeder elfte Bundesbürger würde Unternehmen überhaupt keine Daten über sich preisgeben. Am freigiebigsten sind die Deutschen mit ihrer EMail-Adresse, wie unlängst unsere bevölkerungsrepräsentative Studie in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut
Splendid Research
belegt hat.
Den eigenen Namen und die EMail-Adresse geben danach die Deutschen am bereitwilligsten her. Sieben von zehn Bundesbürgern würden diese Daten zum Beispiel für einen Rabatt auf eine Ware einem Unternehmen überlassen. Weniger - nur jeder Zweite - würde auch das Geburtsdatum einem Marketer verraten. Aber immerhin noch mehr als die eigene Adresse: Die möchten nur 47 Prozent weitergeben.
In einem zunehmend datengetriebener werdenden Marketing - bei der es gleichzeitig immer wichtiger wird, auf das informelle Selbstbestimmungsrecht der Kunden zu achten - müssen die Marketingverantwortlichen zunehmend für Transparenz sorgen. Sie müssen genauer erklären, wofür die Daten gebraucht werden und (natürlich) DSGVO-konform transparent erklären, wie die Daten gespeichert und verarbeitet werden - dann geben Kunden auch ihre Daten her. Wenn sie dann einen Vorteil für sich entdecken, wie unsere Studie einmal mehr bewiesen hat.
Selbst die eigene sexuelle Orientierung würden unserer Studie zufolge elf Prozent der Bevölkerung im Austausch für einen Rabatt hergeben - das sind mehr als diejenigen, die Auskunft geben würden über abgeschlossene Versicherungen und das eigene Gehalt. Man muss also nur transparent fragen, dann klappt's auch mit der Information über den Dreier.