07.11.2017 - Die Auflagen gedruckter Werbeformen gehen im Zuge der ?zunehmenden Digitalisierung zurück. Wir haben mit Experten gesprochen,? wie Kunden "Print" als Werbemittel neu für sich entdecken können.
In den vergangenen Jahren sind viele neue Händler erfolgreich als reine Onlineshops gestartet, die in der Werbung weitgehend oder ganz auf Print verzichtet haben. Konnten Sie aus diesem Segment Kunden gewinnen, die Print neu für sich entdecken?
Helmut Hartinger: Es gibt bei "digitalen Kunden" bzw. Onlineshops und gerade auch bei vielen Online-Start-ups den Trend zur Offline-Werbung. Hier geht es um die Hinführung zum Internet?bei der Neukundengewinnung. Die Start-ups müssen erst auf sich aufmerksam machen. Reaktivierungsmaßnahmen für Einmal-Besteller sind ein Hebel, der gerne über Print-Werbung bedient wird.
Roland Potthoff: Auch die rein auf den Onlinehandel spezialisierten Unternehmen wissen natürlich, dass sie potentielle Neukunden nach dem Abschöpfen der digitalen Touchpoints teilweise sogar effektiver über den Offline-Kanal erreichen. Deshalb versenden Auktions-Plattformen, Suchmaschinen-Anbieter und andere Größen mit Wurzeln im www-Umfeld eine Menge Mailings - die eine oder andere Versandhülle dafür kommt natürlich auch von uns.
Andreas Stäbler: Ja, und zwar in einem ganz erheblichen Maße. Die Anstoßkette bei Bestandskunden funktioniert mit Mailings?oft viel besser und nachhaltiger. Das realisieren immer mehr Onlineshops und sehen Print zunehmend als wichtigen Kommunikationskanal im?Marketing-Mix.
Mit welchen Argumenten versuchen Sie potentielle Kunden zu überzeugen, auf Print zu setzen?
Helmut Hartinger: Ein Argument ist, dass es erfolgreich ist, wenn man es richtig macht und es sich rechnet. Es ist außerdem im Dialogmarketing immer möglich zu testen und danach in größere Auflagen zu skalieren. Mit dem Einsatz von erfolgreichen Werbekonzepten sind Responsequoten von 15 Prozent bei
Bestandskunden und drei bis fünf Prozent im Neukundenbereich möglich. Zusätzlich ist durch den Rückgang des Printbereichs eine größere Aufmerksamkeit bei dieser Werbeform gegeben.
Roland Potthoff: Unsere Kunden - und auch die potentiellen - sind bereits durchweg vom Einsatz verkaufsstarker Print-Maßnahmen überzeugt!
Andreas Stäbler: Mit erfolgreichen Business-Cases unserer Kunden. Hier bilden wir komplette "Dialog-Prozesse" ab, in dem wir die "Online-Welt" mit der Printkommunikation sinnvoll verknüpfen. Dabei spielt Print immer eine tragende Rolle.
Welche Branchen können sich heute noch gedruckte Kommunikation leisten? Unter welchen Bedingungen rechnet sich der Aufwand für die relativ teure "greifbare" Werbung?
Helmut Hartinger: Wenn man es richtig macht, dann kann es sich jede Branche leisten, auf gedruckte Kommunikation zu setzen. Leider gibt es nicht mehr so viele gute Print-Dialogmarketing-Spezialisten in den Agenturen bzw. beim Endkunden, so dass viele Kunden oft gar nicht an diesen Kanal denken.
Roland Potthoff: Zuerst einmal ist "teuer" ja relativ. Beim Value eines markentreuen Automobilkunden beispielsweise erübrigt sich das Hinterfragen - aber auch der Bäcker an der Ecke verkauft unter Umständen mit per Post versandten Coupons immer noch mehr Brot als mit der Voucher-Funktion auf seiner brandneu programmierten, kostenlosen Info-App. Die Antwort lautet also: Der Aufwand für teure Werbung rechnet sich überall dort, wo ich einen Großteil der Zielgruppe oder die Wahrnehmung für das konkrete Angebot mit reinen "Zero-Gravity-Maßnahmen" verfehlen würde.
Andreas Stäbler: Die entscheidende Frage ist doch, ob sich die Kommunikationsstrategie am Ende insgesamt rechnet, und nicht, wie teuer die gedruckte oder digitale Kampagne ist. Klar ist, dass sich über die digitalen Kanäle mit relativ kleinem Budget viel Traffic erzeugen lässt. Das ist allerdings keine Garantie dafür, dass die Aktion erfolgreich und vor allem nachhaltig ist. Deshalb ist für uns der "crossmediale Prozess" entscheidend, um den höchstmöglichen Werbedruck zur erzeugen. (vj)
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