25.01.2021 - Der Arbeitsmarkt leidet unter dem Lockdown. In vielen Bereichen steigt jedoch die Zahl neu ausgeschriebener Jobs - auch im Marketing.
von Frauke Schobelt
Der Lockdown stellt Deutschlands Wirtschaft auch in den kommenden Wochen auf eine harte Probe. Die Online-Jobplattform StepStone
hat die direkten Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt analysiert und prognostiziert für Januar einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen um 230.000 auf insgesamt 2.937.000 Arbeitslose. Im Vorjahresvergleich sind das 511.000 arbeitslose Menschen mehr. Auch die Arbeitslosenquote hat sich im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent erhöht.
Der Anstieg ist jedoch nicht nur auf den Lockdown zurückzuführen, sondern in großen Teilen auch saisonbedingt. "Einen ähnlichen Anstieg gab es auch im Verlauf von Dezember 2019 zu Januar 2020", sagt StepStone Arbeitsmarkt-Experte Dr. Tobias Zimmermann
. Der Blick auf den Jobmarkt liefere Gründe für Optimismus: So gab es in der zweiten Januar-Woche 2021 rund 14 Prozent mehr neue Jobs auf StepStone.de als noch Anfang November, als der Lockdown gerade erst ausgerufen wurde. Im Vergleich zur Vorjahreswoche liegt die Zahl der neu veröffentlichten Jobs 11 Prozent unter dem Vorjahreswert. Zu Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 kam es zeitweise zu einem Rückgang um 42 Prozent.
Die größten Jobchancen bieten derzeit die Berufsgruppen Banken, Finanzdienstleistungen und Versicherungen: Sie schrieben in der vergangenen Woche 42 Prozent mehr neue Jobs aus als zu Beginn des Lockdowns. Auch in der naturwissenschaftlichen Forschung (+26 Prozent), im Marketing (+25 Prozent) sowie im Handwerk (+21 Prozent) ist die Nachfrage nach neuen MitarbeiterInnen besonders hoch. "Der Arbeits- und Jobmarkt reagiert aktuell robuster auf die Corona-Pandemie als im vergangenen Jahr", sagt Zimmermann. "Zu Beginn eines neuen Jahres suchen Unternehmen besonders intensiv nach neuen MitarbeiterInnen. Dieser Boom fällt durch den Lockdown aktuell zwar nicht so stark aus wie in den Jahren zuvor. Allerdings rechnen wir fest damit, dass es noch einmal einen deutlichen Anstieg an neuen Jobs geben wird, sobald sich die Situation entspannt und Maßnahmen zunehmend gelockert werden."
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