Der Lokalmarketinganbieter Uberall
hat die Einkaufsgewohnheiten von 1.000 deutschen KonsumentInnen analysiert. "Der Online-Handel verzeichnete im Zuge der Corona-Pandemie einen erheblichen Wachstumsschub. Trotzdem shoppen KonsumentInnen nach wie vor lieber stationär, wie die Resultate unserer Studie zeigen", sagt Greg Sterling
, VP Market Insights bei Uberall. Demnach bevorzugen die meisten Deutschen den lokalen Einzelhandel, nur ein geringer Anteil von ihnen kauft lieber online ein, weil es unkomplizierter ist. Zudem kombinieren deutsche KonsumentInnen zunehmend On- und Offline miteinander.
Deutsche kaufen am liebsten lokal
Für fast neun von zehn VerbraucherInnen spielt lokales Shopping eine wichtige Rolle: Laut Forschungsergebnissen kaufen 40 Prozent der Befragten vorzugsweise lokal ein - und zwar auch dann, wenn es teurer oder weniger praktisch ist. Rund ein Fünftel der UmfrageteilnehmerInnen weichen zudem nur dann auf einen Online-Kauf aus, wenn ein Produkt lokal nicht verfügbar ist. Lediglich elf Prozent sagten aus, dass sie online einkaufen, weil es einfacher ist. Der Rest ist gleichermaßen bereit on- und offline zu shoppen.
Die Studienergebnisse zeigen zudem, dass sich diese Einkaufsgewohnheiten auch nach der Corona-Krise weiter fortsetzen werden. 38 Prozent der deutschen VerbraucherInnen werden den Großteil ihrer Einkäufe auch nach der Pandemie überwiegend im stationären Handel tätigen. Ein Drittel der KonsumentInnen erwägt einen Wechsel zwischen On- und Offline-Kauf - abhängig von Preis, Verfügbarkeit und Bequemlichkeit -, 21 Prozent beabsichtigen hauptsächlich online einzukaufen. Hauptgründe hierfür: große Produktauswahl, niedrigere Preise und schnelle Lieferung.
Im Ländervergleich liegen die Deutschen mit ihrem Wunsch nach lokalen Shopping-Erlebnissen vor den USA und Großbritannien (beide 34 Prozent). Noch größer ist das Bedürfnis lokal einzukaufen aber in Frankreich (55 Prozent).
Preis, Distanz, Öffnungszeiten und Bewertungen beeinflussen Kaufentscheidung
Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung nutzt ihr Smartphone regelmäßig beim Offline-Shopping. Dabei ermitteln immer mehr VerbraucherInnen mit ihrem Mobiltelefon passende Informationen zu Produkten oder Filialen. 77 Prozent nutzen laut Umfrageergebnissen hierfür Google bzw. Google Maps. Ebenfalls oft bei der Suche verwendet werden spezifische Websites oder Apps zum Beispiel für Reisen/Tourismus, Immobilien oder Restaurants (24 Prozent), Apple Maps (19 Prozent), Yahoo (14 Prozent), Bing (13 Prozent) oder Branchenverzeichnisse wie Gelbe Seiten (11 Prozent).
Die recherchierten Daten nehmen dabei direkten Einfluss auf die Kaufentscheidung: Vor allem der Preis (70 Prozent), die Distanz des Unternehmens zum eigenen Standort (49 Prozent), die Öffnungszeiten (41 Prozent) sowie abgegebene Bewertungen und Rezensionen (27 Prozent) wirken sich signifikant auf den Kaufentschluss aus. Darüber hinaus gaben rund 85 Prozent der Befragten an, dass es ihnen wichtig ist, ein Unternehmen kontaktieren zu können, um mehr über Produkte, Services und Öffnungszeiten zu erfahren.
VerbraucherInnen kombinieren gerne On- und Offline
In der Studie zeichnet sich ebenfalls ab, dass deutsche VerbraucherInnen Omnichannel-KäuferInnen sind: Laut Umfrageergebnissen recherchieren 33 Prozent der KonsumentInnen zuerst online, bevor sie ein Produkt im Geschäft kaufen. Interessanterweise ist der Anteil derjenigen, die online recherchieren und im Anschluss online kaufen, wesentlich geringer (18 Prozent).
26 Prozent der Befragten würden hingegen ein Produkt im Laden anschauen und es dann online erwerben. 43 Prozent der deutschen VerbraucherInnen stimmten zudem zu, dass sie eher etwas online einkaufen würden, wenn sie das Produkt offline umtauschen oder zurückgeben könnten.