Corona und die Folgen

Coronakrise: Auswirkungen für Dialogbranche deutlich spürbar

22.04.2021 - Die Hälfte der vom DDV befragten Mitglieder meldet für 2020 zum Teil starke Umsatzrückgänge und erwartet auch in diesem Jahr keine große Verbesserung der Lage. Dennoch planen nur die wenigsten Personal zu entlassen.

von Frauke Schobelt

Der Deutsche Dialogmarketing Verband DDV     hat in einer Umfrage unter seinen Mitgliedern ermittelt, welche Auswirkungen Corona auf den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb hat, wie die Lage der Dialogbranche im Allgemeinen eingeschätzt wird und welchen Stellenwert die Arbeit aus dem Homeoffice einnimmt.

Ein Viertel kann den Umsatz steigern

Die befürchteten negativen wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona auf die Unternehmen werden dabei nur teilweise bestätigt. Die Hälfte aller Befragten gibt an, dass ihr Umsatz im Jahr 2020 gegenüber 2019 gesunken ist. Andere Unternehmen konnten dagegen trotz der Krise einen wirtschaftlichen Aufschwung verzeichnen. Bei einem Viertel der Unternehmen stieg der Umsatz sogar an. Während die Zuwächse ganz überwiegend im Bereich zwischen einem und 20 Prozent liegen, fallen die Rückgänge deutlich stärker ins Gewicht. Bei fast der Hälfte der Unternehmen, die einen Umsatzrückgang beklagen, liegt dieser im Bereich von 21 bis 50 Prozent.

Kurzarbeit hilft auch der Dialogbranche

Die aktuelle Beschäftigtensituation in Unternehmen leidet unter der Pandemie offenbar nicht. Während fast zwei Drittel der Befragten angeben, dass die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2021 gleich bleiben wird, plant gut ein Viertel der Unternehmen, neues Personal einzustellen. Nur etwa 9 Prozent haben vor, Angestellte zu entlassen. Die von der Bundesregierung angebotene finanzielle Unterstützung wird von etwas mehr als einem Drittel der Unternehmen in Anspruch genommen. An der Spitze steht dabei mit Abstand das Kurzarbeitergeld.

Befragt nach der wahrgenommenen Entwicklung der gesamten Dialogmarketingbranche zeigt sich ein klares Bild: Zwei Drittel stufen die Entwicklung in 2020 als weniger bis gar nicht zufriedenstellend ein und die Hälfte geht davon aus, dass sich auch 2021 weniger bis gar nicht zufriedenstellend entwickeln wird.

Homeoffice wird bleiben

Die Arbeit aus dem Homeoffice gewinnt durch Corona massiv an Bedeutung und wird auch nach der Pandemie von vielen Unternehmen weiterhin genutzt. So arbeitet bei 83 Prozent der Teilnehmenden aktuell mindestens ein Viertel ihrer Belegschaft oder mehr aus dem Homeoffice. An der Arbeit von zuhause aus wollen 89 Prozent auch nach Corona festhalten, wenn auch überwiegend in einem geringeren Maß als zu Zeiten der Pandemie. Zu der Frage, ob der Staat nach Corona die Unternehmen dazu verpflichten soll, ein Angebot für die Arbeit aus dem Homeoffice zu schaffen, haben die DDV-Mitglieder eine klare Haltung: Rund 87 Prozent sind dafür, dass dies betriebsinternen Regelungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern überlassen bleibt.

"Die Auswirkungen von Corona sind deutlich spürbar, wenn auch weniger einschneidend als befürchtet", sagt DDV-Präsident Patrick Tapp und fordert: "Der Bund und die Länder müssen einerseits dafür sorgen, dass die Hilfen weiterhin schnell und unbürokratisch den Unternehmen zugehen und gleichzeitig auch die politischen Leitplanken so setzen, dass die gesamte Branche wieder perspektivisch planen und mit einem wirtschaftlichen Aufschwung rechnen kann. Dort, wo kein staatliches Eingreifen notwendig ist, wie beispielsweise beim Thema Homeoffice, setzen die DDV-Mitglieder auch weiterhin auf Selbstregulierung."

Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:
  • 75 Prozent der Befragten verzeichnen 2020 Umsatzeinbrüche (50 Prozent) oder Umsatzzuwächse (25 Prozent) gegenüber 2019,
  • 64 Prozent der Befragten planen die Belegschaft 2021 unverändert zu belassen oder aufzustocken (24 Prozent),
  • 66 Prozent der Befragten stufen die Entwicklung in 2020 als weniger bis gar nicht zufriedenstellend für die Branche ein
  • und 50 Prozent gehen davon aus, dass sich auch 2021 weniger bis gar nicht zufriedenstellend entwickeln wird,
  • 60 Prozent der Befragten stufen die Entwicklung der Investitionen in Dialogmarketing-Maßnahmen 2020 als weniger bis gar nicht zufriedenstellend ein
  • und 51 Prozent gehen davon aus, dass sich diese auch 2021 weniger bis gar nicht zufriedenstellend entwickeln werden,
  • 36 Prozent der Befragten haben staatliche Hilfen in Anspruch genommen,
  • 83 Prozent der Befragten haben mindestens ein Viertel ihrer Belegschaft oder mehr derzeit ins Homeoffice geschickt,
  • 89 Prozent der Befragten wollen an der Arbeit von zu Hause aus auch nach der Pandemie festhalten,
  • 87 Prozent der Befragten wünschen sich, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Arbeit aus dem Homeoffice nach Corona betriebsintern selber regeln.

Die Umfrage wurde im Zeitraum vom 8. März bis 6. April 2021 durchgeführt. Insgesamt haben an der Umfrage 115 Unternehmen teilgenommen. Die Werte sind gerundet.

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