10.06.2022 - Das Handelsunternehmen entwickelt sich zum Online Pure Player und verzichtet künftig auch auf gedruckte Spezialkataloge. Zu wenige Kunden nutzten diese als Brücke ins Netz.
von Frauke Schobelt
Die zwei letzten Spezialkataloge mit Mode- und Schuhtrends landen in dieser Woche in den Briefkästen der KundInnen. Dann endet die Printkatalog-Ära von Versandhändler Baur
, der seine Transformation zum reinen Onlinehändler damit vorantreiben will.
"Es ist das nächste Kapitel in der Transformation unseres Geschäftsmodells, das wir nun aufschlagen. Nach fast 100 Jahren erhalten heute rund 120.000 KundInnen die letzten Baur-Kataloge", sagt Stephan P. Elsner
, Vorsitzender der Geschäftsführung der Baur-Gruppe. . In den vergangenen Jahren ist die Bedeutung des Online-Shops Baur.de
und der Baur-Shopping-App sehr stark gestiegen."Heute ist Baur Online Pure Player."
Über viele Jahrzehnte warteten Millionen KundInnen auf 'Das gelbe Buch des guten Einkaufs', wie der Hauptkatalog von Baur lange Zeit hieß. "Spätestens seit 2010 war aber ein Ende absehbar. Es wäre fahrlässig gewesen, nicht auf diesen Wandel reagiert zu haben", sagt Stephan P. Elsner. Bereits vor elf Jahren erschien deshalb die letzte Ausgabe des mehrere hundert Seiten umfassenden Baur-Hauptkatalogs. Nach der Einstellung des dicken Hauptkatalogs stieg die Bedeutung der Spezialkataloge, von denen Baur insgesamt 45 Millionen verschickte und sein Sortiment auf 9,6 Milliarden Seiten präsentierte. Doch zu wenige KundInnen nutzten inzwischen den Katalog als Brücke ins Netz, um dort ihren Einkauf abzuschließen. Kataloge setzten kaum mehr Kaufimpulse. "Unsere KundInnen kaufen bedarfsgerecht. Das heißt beispielsweise, dass wir zu Beginn von Hitzewellen deutlich mehr Ventilatoren verkaufen, am ersten Wintertag steigt dagegen der Absatz von Pullis und Mäntel.", sagt Harald Kinder
, Bereichsleiter Shop & Content.
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