KI und Kundenservice

KI im E-Commerce: Neun von zehn Chatbot-Nutzern findet sie ätzend

27.11.2019 - Aktuell steckt KI noch am häufigsten in Chatbots, bald wollen Entscheidungsträger in Deutschland sie vor allem im Kundenservice einsetzen.

von Sebastian Halm

Deutsche Unternehmen erwarten einiges von Künstlicher Intelligenz (KI), wenn es darum geht, ihre Organisation attraktiver zu machen - doch auf Seiten der Kunden besteht noch ein gewissen Maß an Misstrauen in Hinsicht auf KI. Das geht aus einer neuen Studie des Customer Engagement Software-Anbieters Freshworks Inc     hervor.

Die befragten Entscheidungsträger in Deutschland knüpfen aus verschiedenen Gründen große Hoffnungen an KI: So wollen 77 Prozent der befragten Entscheidungsträger im Kundenservice in KI investieren (oder haben dies bereits getan), um den Kundenservice zu verbessern. 57 Prozent glauben, dass KI dabei helfen wird, das Image einer hochwertigen und zeitgemäßen Organisation zu fördern. 53 Prozent der deutschen Unternehmen meinen, dass KI das Marken-Erlebnis von Kunden verbessert oder verbessern könnte. Die am weitesten verbreitete KI-Anwendung in deutschen Unternehmen sind Chatbots: 42 Prozent der Befragten haben hier bereits investiert oder würden dies gerne tun, um den Kundenservice zu verbessern.

Deutsche Kunden wollen lieber persönliche Interaktion mit einem Mitarbeiter als mit Chatbots


Insgesamt schätzen 62 Prozent der befragten deutschen Kunden das Gespräch mit einem menschlichen Mitarbeiter bei allen Interaktionen mit einer Marke. Kundenseitig ist die präferierte Kommunikationsmethode im Kundenservice E-Mail (37 Prozent), gefolgt vom Telefon (26 Prozent) - jeweils, um persönlich in Kontakt mit einem Servicemitarbeiter zu treten. 91 Prozent der befragten deutschen Konsumenten, die es bereits mit Chatbots zu tun hatten, findet die Interaktion mit Chatbots frustrierend. Ein Hauptgrund dafür sind vorprogrammierte, unpersönliche Antworten der Chatbots, die nicht bei der Problemlösung helfen (28 Prozent). 38 Prozent der deutschen Kunden meinen sogar, halten Interaktionen mit Chatbots sogar für völlig nutzlos beim Lösen von Herausforderungen im Kundenservice.

Auf Unternehmensseite scheint das die Erwartungen an Chatbots nicht zu beeinträchtigen: Nur 29 Prozent der befragten Unternehmen meinen, dass die größte Kunden-Unzufriedenheit aus ineffektiven Chatbots resultiert, die nicht funktionieren oder Probleme nicht wirklich verstehen. Alles in Allem scheinen die befragten Entscheidungsträger im Kundenservice in Deutschland recht zufrieden mit sich zu sein - anders als ihre Kunden: Geben 69 Prozent der befragten Organisationen an, ihren Kundenservice für exzellent zu halten, berichten 93 Prozent der Kunden, bereits Frustrationen damit erlebt zu haben.

Kostenreduzierung als KI-Treiber im Kundenservice

55 Prozent der deutschen Unternehmen glauben, dass KI-Integrationen im Kundenservice Geld sparen können oder bereits gespart haben, 29 Prozent geben an, dass die Reduzierung der Kosten für sie sogar einer der gewichtigsten Treiber für eine KI-Implementierung in diesem Bereich ist oder wäre.

Die Umfrage wurde mit 6.055 Verbrauchern und 812 führenden Entscheidungsträgern in Kundendienstabteilungen in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden zwischen dem 10.9. und 17.10.2019 erstellt.

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Mehr zum Thema:
Diskussion:

Vorträge zum Thema:

  • Bild: Franziska Kunz
    Franiska Kunz (dotSource SE)

    Die unendliche Geschichte guter Inhalte: Trends und ToDos für 2025

    Content ist King. Ohne Content kein Commerce. Fancy Marketing-Claims um die Kraft des Contents gibt es unzählige. Und auch nicht erst seit 2024. Dass Content dennoch Trend, sogar mehr als das ist, wird Franzi Kunz in diesem Vortrag anhand konkreter Beispiele verdeutlichen.

    Franzis Thesen und Trends:

    • Kunden haben heißt nicht, Kunden behalten - Retention Marketing
    • KI ist kein Allheilmittel - Effizienz vs. Human Touch
    • Digitale Barrierefreiheit betrifft nur Menschen mit Behinderungen. - Accessibility (BFSG)
    Erfahren Sie im Vortrag, wie Sie von erfolgreichen Content-Strategien namhafter B2C- und B2B-Unternehmen profitieren können.

    Vortrag im Rahmen der Zukunftskonferenz 25. am 03.12.24, 10:00 Uhr

Anzeige
www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.neuhandeln.de