14.11.2019 - Bei der Digitalisierung rückt in deutschen Unternehmen immer öfter neben dem Einsatz neuer Technologien die Gestaltung der notwendigen Veränderungsprozesse in den Mittelpunkt.
von Susan Rönisch
So setzt aktuell rund jedes zweite Unternehmen (47 Prozent) mit 100 oder mehr Mitarbeitern Change-Management-Methoden ein, um Strukturen anzupassen und die Belegschaft mitzunehmen. Vor zwei Jahren lag der Anteil gerade einmal bei 36 Prozent. Vor allem Großunternehmen mit 500 oder mehr Mitarbeitern greifen auf Change-Management-Methoden zurück, hier beträgt der Anteil sogar 57 Prozent. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS)
unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Dabei wird der Veränderungsprozess am häufigsten von eigenen Digitalisierungseinheiten oder dem Chief Digital Officer (CDO) verantwortet (35 Prozent). In rund jedem vierten Unternehmen ist dafür die Geschäftsführung bzw. der Vorstand (26 Prozent) oder die interne Unternehmenskommunikation (23 Prozent) zuständig.
Beim Projektmanagement setzen die Unternehmen häufiger auf agile Methoden. So geben inzwischen 43 Prozent der Unternehmen an, manchmal, größtenteils oder immer agile Methoden einzusetzen. Vor einem Jahr waren es erst 35 Prozent. Nur jedes Vierte (25 Prozent) verzichtet vollständig auf agiles Projektmanagement (2018: 36 Prozent). Noch deutlicher ist die Entwicklung bei Großunternehmen ab 500 Mitarbeitern. Hier setzt mehr als jedes Zweite (52 Prozent) vermehrt auf agile Methoden, ein Plus von zehn Prozentpunkten verglichen mit 2018 (42 Prozent). Unverändert 18 Prozent nutzen keine agilen Methoden.
Um die Digitalisierung zu gestalten, erwarten die Unternehmen immer öfter Digitalkompetenzen von ihren Mitarbeitern. So sagen 8 von 10 Unternehmen (84 Prozent), die Mitarbeiter sollten über allgemeine Digitalkompetenz verfügen, um die digitale Transformation des Unternehmens voranzutreiben. Das ist ein deutlicher Anstieg zu den Vorjahren mit 74 Prozent (2018) und sogar nur 66 Prozent (2017). Entsprechend geben auch 8 von 10 Unternehmen (81 Prozent) an, dass sie die Digitalkompetenz der Mitarbeiter gezielt fördern. Vor einem Jahr waren es 77 Prozent, vor zwei Jahren 75 Prozent.
Jedes zweite Unternehmen (50 Prozent) gibt an, dass die Mitarbeiter neue Technologien schnell annehmen. Ähnlich viele (44 Prozent) beklagen allerdings auch, dass der Aufwand, die Mitarbeiter vom Einsatz neuer Technologien zu überzeugen, sehr groß ist. Nicht zuletzt aus diesem Grund bildet eine große Mehrheit von zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) ihre Mitarbeiter gezielt zum Einsatz neuer Technologien weiter.
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