22.11.2019 - Europa hinkt bei Voice-Anwendungen im Vergleich zu den USA extrem hinterher. Deutschland ist im europäischen Vergleich da noch die Ausnahme.
von Christina Rose
Digitale Sprachassistenten sind das Geschäftsfeld der Zukunft. Im Januar 2019 bezeichnete der deutsche Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sie sogar als "größte Basisinnovation seit Erfindung der Dampfmaschine". Das Jahr ist fast verstrichen und der Blick auf den Voice-Markt ist ernüchternd. Betrachtet man die bereit gestellten Voice-Applikationen in den weltweit wichtigsten Alexa Skill Stores
, so zeigt sich die Gefahr, dass Europa den Trend verschläft - das ist das Ergebnis einer aktuellen Auswertung der Berliner Digitalagentur Beyto
.
Offenbar wissen Unternehmen und Marken auf dem alten Kontinent nicht so recht, was sie mit der neuen Dampfmaschine anfangen sollen. Mehr als 60.000 Voice-Applikationen verzeichnet der US-amerikanische Alexa Skill Store derzeit - während es in Deutschland nur knapp 10.000 sind. Noch trauriger ist das aktuelle Bild bei unseren europäischen Nachbarn. Zwar sind die Alexa Skill Stores in den einzelnen Ländern zu unterschiedlichen Zeitpunkten gestartet. Doch es scheint zweifelhaft, dass allein der Zeitfaktor von zum Beispiel knapp anderthalb Jahren zwischen dem Markt-Launch in den USA (06/2015) und dem in Deutschland (10/2016) für die Existenz länderspezifischer Alexa Skills verantwortlich ist.
Erst recht, wenn man bedenkt, dass das öffentliche Interesse am Thema Voice im Lauf der Zeit gestiegen ist und die Verfügbarkeit von Alexa - beispielsweise über Smart Speaker - massiv zugenommen hat. Man sollte für dieses innovative Geschäftsfeld also zumindest eine starke Dynamik erwarten. Doch in Deutschland ist das Gegenteil der Fall: In den letzten drei Wochen sind im deutschen Alexa Skill Store im Durchschnitt gerade mal 20 Voice-Applikationen pro Woche lanciert worden. Mit solchen Wachstumsraten bleibt der US-Markt noch sehr lange unerreicht.
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