Retail

Acht Zukunftsvisionen für den Handel

05.03.2020 - Die Welt des Handels hat sich in den letzten 30 Jahren stark gewandelt. Digitale Preisschilder an Regalen, Selbstbedienungskassen und neue Bezahlvorgänge - all dies hat die Art, wie Konsumenten einkaufen, verändert. Ein Ausblick, wie die Zukunft für Händler und Konsumenten in den nächsten 30 Jahren aussehen könnte.

von Christina Rose

Händler sollten nicht nur der Gegenwart, sondern auch der Zukunft Aufmerksamkeit schenken, rät Dunnhumby   , weltweiter Anbieter von Datenanalysen und formuliert acht Zukunftstrends:

1. Personalisierung auf einem neuen Level

Burger auf Pflanzen-Basis, Fleisch aus dem Labor oder Bacon auf Shiitake-Basis - Veränderungen von bestehenden Gerichten sind keine neuen Entwicklungen mehr. In 30 Jahren wird sich jedoch die Lebensmittelproduktion ändern: sogenannte "Living Walls" in den Läden selbst ermöglichen es, Lebensmittel dort vor Ort zu ernten. Außerdem ermöglicht die Technologie ein neues Level der Personalisierung - mit genetisch angepassten Snacks aus dem 3D-Drucker. Die Individualisierung erfolgt hier durch die im Drucker gespeicherte DNA der Kunden.

2. Die Norm: Lebensmittel per Knopfdruck bestellen

Drohnen, führerlose Fahrzeuge und Drucker, die Lebensmittel erzeugen: Nahrungsmittel finden neue Wege zum Konsumenten. Dies setzt schlanke Supply Chains und reibungslos angepasste Liefermethoden auf Seiten der Händler voraus. Robotertechnologie unterstützt hierbei sowohl die Logistik als auch den Verkauf.

3. Kühlschrank mit Potential

Der Kunde plant weniger selbst: ein Kühlschrank mit einem eingebauten Ofen und einem Mikropartikeldetektor für verdorbene Nahrungsmittel stellt in Zusammenarbeit mit hauseigenen Robotern das Essen der Konsumenten zusammen. Dies erfolgt anhand von Informationen des Kühlschranks über verfügbare Lebensmittel und deren Nährwert.

4. Nachhaltigkeit als Wert der Zukunft

Bereits heute integriert sich ein Nachhaltigkeitsbewusstsein in die Köpfe der Konsumenten. Daher müssen Händler in Zukunft auf kleinere Zulieferer zurückgreifen, um die veränderten Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen. Hierbei sind Konsumenten-Daten unerlässlich, um effiziente Zusammenarbeit mit den neuen Partnern zu gewährleisten.

5. Entertainment im Tante-Emma-Laden

Lokale Geschäfte verschwinden nicht gänzlich - sie verändern sich. Kunden besuchen die Läden nicht mehr, um einzukaufen, sondern aus anderen Gründen: zum Spaß, um neue Marken oder Rezepte kennenzulernen, neue Produkte oder Services auszuprobieren und neue Trends zu entdecken. Hierbei ersetzen kleinere Tante-Emma-Läden größere Kaufhäuser, da diese aufgrund des geringeren Warenbestandes ökonomischer sind.

6. Kunden und ihre Daten

Einzelhändler nutzen in der Zukunft Daten noch intensiver. So entwerfen sie ein allumfassendes Kundenmodell, um Kaufabsicht und Zufriedenheit der Kunden zu beeinflussen. Aber auch auf Kundenseite wird sich etwas verändern: Sie gehen bewusster mit ihren Daten um und lassen sich dabei durch Anwendungen und Programme unterstützen.

7. Marken oder Eigenmarke?

Technologische Neuerungen bringen Veränderungen für Einzelhändler sowie Hersteller mit sich. Eigenmarken der Händler werden mit anderen Marken um Werte konkurrieren, aber auch um Innovationen und Qualität. Es wird schwerer, Produkte zu differenzieren. Hersteller erkennen diese Entwicklung und beginnen, direkt an die Verbraucher zu verkaufen und bieten bequeme Abonnements für Lebensmittel an - hierfür nutzen sie Plattformen von Drittanbietern.

8. Der Kunde zuerst - auch 2050

Was Einzelhändler und Hersteller erkennen müssen, ist, dass auch in 30 Jahren der Kunde an erster Stelle steht. Egal wo und wie Konsumenten einkaufen - sie erwarten ein besonderes Erlebnis, das Händler nur mit einer Basis an Informationen bieten können. Geschäfte vor Ort ermöglichen den Einzelhändlern, darüber Beziehungen zu Kunden aufzubauen.

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