20.09.2023 - In zwei von fünf Fällen vertrösten die Contactcenter von ITK-Unternehmen Kundinnen und Kunden auf später.
Mehr als jeder Fünfte will deshalb seinen Internetanbieter wechseln, noch mehr den Mobilfunkanbieter. Ob das der Kundschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzt? Please hold the line:
von Christian Gehl
Nur in rund 60 Prozent der Fälle löst der Kundenservice von Telekommunikationsunternehmen Probleme schon beim ersten Anruf. Laut der Telekommunikationsanbieterstudie des Beratungsunternehmens Simon Kucher
ist der Kundenabschreckungseffekt gravierend: 22 Prozent der Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz wollen ihren Internetanbieter wechseln, 23 Prozent ihren Mobilfunkanbieter.
"Die Abwanderungsbereitschaft ist auf ein erschreckend hohes Niveau gestiegen", betont Kajetan Zwirglmaier
, Partner und Global Telco Group Lead bei Simon Kucher. Zwar ließen sich 57 Prozent der Breitband- und 67 Prozent der Mobilkunden von einer Kündigung abhalten, wenn Sie grundsätzlich zufrieden wären. "Dafür performen viele Anbieter in den entscheidenden Kategorien aber zu schlecht", weiß Zwirglmaier. "Der innovative Einsatz von Generative AI kann hier nach vorne hin Abhilfe schaffen, aber auch persönlicher Kontakt ist den Kunden wichtig."
So kommt es den Nutzern beim Kundendienst neben einfacher und schneller Erreichbarkeit (18 Prozent), dem Zugang zu passenden Angeboten (15 Prozent) und echten Menschen im Call-Center (13 Prozent) vor allem auf die Problemlösung beim ersten Anruf - der sogenannten "First-Call-Resolution" (12 Prozent) - an. Nur knapp über der Hälfte der Anrufer (60 Prozent) kann aber beim ersten Anruf geholfen werden. "Eine schlechte Bilanz mit klarem Verbesserungspotential", so Zwirglmaier. Das Ergebnis: "Kundenfrust sorgt für Kündigungen."
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