Recruiting

Fachkräftemangel: Jedes zweite Unternehmen weiß nicht mal, was es will

Versammlung sämtlicher Fachkräfte eines deutschen Unternehmens in 2023 (Bild: Macb3t/ Pixabay)
Versammlung sämtlicher Fachkräfte eines deutschen Unternehmens in 2023

11.11.2022 - 48 Prozent der Unternehmen und Behörden in Deutschland wissen, welche Kompetenzen sie bis 2025 benötigen werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Hälfte der Arbeitgeber im Personalmanagement auf Sicht fährt und Kompetenzen kurzfristig aufbaut.

von Sebastian Halm

Recruiter zählen derzeit zu den wohl Meistbeschäftigten in deutschen Personalabteilungen: Für 70 Prozent der Unternehmen und Behörden ist das Gewinnen neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das drängendste Personalthema. Andere Herausforderungen wie Vergütungen und Benefits, der Kampf gegen Fluktuation und das Ermöglichen von Homeoffice haben deutlich seltener Priorität oder bereiten deutlich weniger Probleme. Der extreme Fokus auf das Gewinnen von Personal belegt den Druck, unter dem Personalabteilungen derzeit stehen. Die Mehrheit der Arbeitgeber ist bereits zu sehr damit beschäftigt, aktuelle Kompetenzlücken zu schließen. Vorausschauende Maßnahmen kommen zu kurz oder fallen komplett weg. Die Folge: Zwei Drittel der Unternehmen und Behörden registrieren bereits eine Lücke zwischen vorhandenen und benötigten Kompetenzen, einen so genannten Skill Gap. Im Durchschnitt aller Arbeitgeber besitzt jeder dritte Mitarbeitende nicht zu 100 Prozent die für den Job erforderlichen Skills, so die Einschätzung der Befragten.

Nachholbedarf besteht bei konkreten Maßnahmen zur strategischen Besetzung von zentralen Positionen. Nur jeder fünfte Arbeitgeber besitzt und nutzt beispielsweise so genannte Talent-Pools, aus denen er je nach Kompetenzbedarf schöpfen kann. Genauso wenige arbeiten mit einem so genannten Kompetenzmodell, mit dem sie die benötigten Skills im Unternehmen oder in der Behörde definieren und steuern können, so die Studie.


Vor allem mit steigender Mitarbeiterzahl verlieren Arbeitgeber den Überblick. In jedem fünften großen oder mittelständischen Unternehmen fehlt eine genaue Sicht, welche Skills im Unternehmen vorhanden sind, wo ein Know-how-Verlust droht und welche Kompetenzen in den kommenden Jahren wichtiger werden. Zum Vergleich: In Kleinunternehmen bemängelt nur jeder zwölfte Befragte fehlende Skill-Daten.

Diese Studie wurde im September 2022 von F.A.Z. Business Media research   im Auftrag des F.A.Z.-Instituts   und von Sopra Steria   durchgeführt. Insgesamt wurden 395 Entscheiderinnen und Entscheider aus Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung online befragt.

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