12.09.2022 - Automatisierte Personalisierung verspricht nur Gutes: mehr persönliche Ansprache mit weniger Daten, Entlastung der Mitarbeitenden, sogar Vorteile im Recruiting. Warum Sie über die Einführung einer entsprechenden Lösung zumindest mal nachdenken sollten.
von Christina Rose
Personalisierung ist extrem wichtig für die Kundenbindung. Soviel Einigkeit herrscht, nicht allerdings darüber, wie gut die Personalisierung heute bereits funktioniert. Und es gibt ein Missverhältnis in der Wahrnehmung, wie viel Personalisierung tatsächlich schon geboten wird. Während 75 Prozent der Unternehmen glauben, eine personalisierte Kundenkommunikation zu bieten, stimmen hier laut Twilios "State of Customer Engagement Report 2022" nur weniger als die Hälfte der VerbraucherInnen zu.
Interaktionen wird von KundInnen vor allem dann als "persönlich" eingestuft, wenn sie möglichst genau auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind, so das Ergebnis einer weiteren Umfrage. Dazu zählen beispielsweise die personalisierte namentliche Ansprache oder Angebote im Zusammenhang mit früheren Transaktionen oder Aktivitäten, wie sie sich aus den Kundendaten erschließen lassen. Fast ebenso wichtig: Die Ansprache muss auf dem bevorzugten Kommunikationskanal der Kundschaft geschehen.
Absolute No-Gos sind, wenn die Service-Kräfte den KundInnen nicht genug Zeit schenken oder nicht weiterhelfen können. KundInnen strafen mangelhafte Personalisierung ab, indem sie sofort die regelmäßige Kommunikation (40 Prozent) kappen und sich von E-Mail oder Newsletter abmelden. 37 Prozent wollen künftig keinerlei weitere Angebote in Anspruch nehmen. Und 32 Prozent machen ihrem Unmut durch negative Bewertungen Luft. Zufrieden mit den persönlichen Interaktionen sind die Kunden nur, wenn die drei elementaren Qualitätsmerkmale des Kundenservice erfüllt sind: fachliche Kompetenz der Servicemitarbeitenden (27 Prozent), gute Erreichbarkeit für KundInnen (26 Prozent) und Schnelligkeit bei der Erledigung von Aufträgen und Problemlösung (21 Prozent).
1. Niedrige Eintrittshürden: Die Anfangsinvestitionen sollten überschaubar und vor allem kalkulierbar sein und die Unternehmen in die Lage versetzen, auszuprobieren. Hier fordert Saim Alkan mehr Entgegenkommen von Dienstleistern und Softwareanbietern: "Man kann nicht den Unternehmen vorwerfen, dass sie beim Einsatz von neuen Lösungen nicht mutig genug sind, wenn man als Dienstleister zu teure Lösungen verkauft. Es braucht massenmarktfähige Produkte zu günstigen Preisen, die schnelle Lernerfolge und eine einfach Anwendbarkeit bieten."
2. Interne Kosten: Hier sieht Alkan gerade in der Anfangsphase die Schmerzgrenze eher im vierstelligen Bereich. In Kombination mit einer klaren Zielsetzung führen überschaubare Kosten gerade bei kleineren Unternehmen mittelfristig dazu, in diesem Bereich mehr Personal aufzubauen.
3. Datenschutzkonformität der Lösung: Wird der zur Personalisierung nötige Content nicht an Dritte weitergegeben, verbleibt die Datenhoheit im Unternehmen. AX Semantics beispielsweise steuert per First-Party-Snippet die Datenausgabe. Das kommt einem funktionalen Cookie gleich.
4. Conversion Uplift: Den gilt es von Anfang an im Fokus zu halten.
Service statt Upselling
Dass der Einsatz von automatisierter Personalisierung nicht zwangsläufig voraussetzt, einen eigenen Onlineshop betreiben zu müssen, zeigt Pier 14. Das Unternehmen betreibt 17 stationäre Modefilialen in Ostseebädern wie Heringsdorf und Kühlungsborn und hat bei AX Semantics Personalisierung gebucht - sprich: automatisiert erstellten Content. Das Ziel war nicht Upselling, wie sonst so oft üblich, wenn eine Personalisierungslösung im Einsatz ist ("Sie haben xy gekauft. Das könnte Sie auch interessieren..."). Es ging vielmehr darum, den KonsumentInnen zu den hochpreisigen Produkten nutzwertigen Content, wie beispielsweise Pflegetipps, bereitstellen zu können. "B2Care" nennt Saim Alkan dieses Prinzip.
"Automatisierte und vor allem personalisierte Kommunikation war von Anfang an Teil unseres Marketingkonzepts, also auch schon in der Planung des Onlineshops und bevor er live ging", erklärt Stefan Richter, geschäftsführender Gesellschafter der Pier14 Unternehmensgruppe und ECommerce-Verantwortlicher. "Denn mit der Personalisierung können wir unsere Kundinnen und Kunden online und per Mail auf eine ebenso persönliche Art zu erreichen, wie wir das in den und über die Pier14 Shops tun. Zuverlässig alle und dabei jede und jeden Einzelnen persönlich und individuell", betont er.
Automatisierung sei dabei ein gutes Vehikel. "Nicht, um Mitarbeitende zu ersetzen, sondern um Fachkräfte zu unterstützen", betont Richter. "Dazu muss man wissen, dass der Arbeitsmarkt an der Ostsee überschaubar ist, ohnehin Fachkräfte fehlen und vor allem ECommerce-Experten selten sind. Wir haben hervorragende Leute - darunter Expats, die vorher in London waren -, denen die Automatisierung routinemäßige Aufgaben abnimmt und mehr Zeit für individuelle Sachen lässt." Online wie offline ist sein Fokus, Datensätze nur einmal anzufassen und intelligent durch die Systeme schicken zu können, betont Richter. "Technologisch ist das heute sehr gut möglich und auch für den Mittelstand bezahlbar." Die Herausforderung sei allerdings, die richtigen Technologien und Partner zu finden und zusammenzuführen.
Wer sich für die Einführung einer automatisierten Personalisierungslösung entscheidet, sollte die Anlaufkosten im Auge behalten. "Hier sind - je nach Technologien, vor allem im Enterprise-Segment - meist schnell sechs- bis siebenstellige Beträge fällig - interne Kosten sind dabei noch nicht einmal vollumfänglich berücksichtigt", rechnet Alkan vor: "Es fallen meist Lizenzkosten an sowie Kosten für alle Arten von Anpassungen der Lösung, die der jeweilige Dienstleister vornimmt."
Die Effekte von großen Lösungen, die 1:1-Personalisierung versprechen, sieht der Anbieter der Fünf-Typen-Lösungen naturgemäß kritisch: "Das Problem liegt in der Systematik. Wenn die Messung bei einer 1:1-Optimierung anhand eines Kriteriums scheitert, können Effekte nicht mehr zugeordnet werden." Er plädiert dafür, alle Daten beim anwendenden Unternehmen zu belassen, nur so sei die Konsistenz am ehesten gewährt und erhobene Daten nachvollziehbar. "Im Übrigen wollen Unternehmen weniger Daten, dafür bessere Lösungen", resümiert er.
Worauf bei der Einführung von automatisierten Personalisierungslösungen zu achten ist
1. Niedrige Eintrittshürden:
Die Anfangsinvestitionen sollten überschaubar und vor allem kalkulierbar sein und die Unternehmen in die Lage versetzen, auszuprobieren. Hier fordert Saim Alkan mehr Entgegenkommen von Dienstleistern und Softwareanbietern: "Man kann nicht den Unternehmen vorwerfen, dass sie beim Einsatz von neuen Lösungen nicht mutig genug sind, wenn man als Dienstleister zu teure Lösungen verkauft. Es braucht massenmarktfähige Produkte zu günstigen Preisen, die schnelle Lernerfolge und eine einfach Anwendbarkeit bieten."
2. Interne Kosten:
Hier sieht Alkan gerade in der Anfangsphase die Schmerzgrenze eher im vierstelligen Bereich. In Kombination mit einer klaren Zielsetzung führen überschaubare Kosten gerade bei kleineren Unternehmen mittelfristig dazu, in diesem Bereich mehr Personal aufzubauen.
3. Datenschutzkonformität der Lösung:
Wird der zur Personalisierung nötige Content nicht an Dritte weitergegeben, verbleibt die Datenhoheit im Unternehmen. AX Semantics beispielsweise steuert per First-Party-Snippet die Datenausgabe. Das kommt einem funktionalen Cookie gleich.
4. Conversion Uplift:
Den gilt es von Anfang an im Fokus zu halten.
Komplexe Zusammenhänge einfach
"Für das Erstellen einer detaillierten Personalisierungsstrategie und BenutzerInnensegmentierung braucht es viel Zeit, Geld und Expertenwissen. Daher kann das Anbieten von personalisierten Inhalten für Marketingverantwortliche eine sehr komplex erscheinende Aufgabe sein", betont Arne Schlüter, Director of Sales Engineering Central and Eastern Europe, Middle East / Africa vom CMS-Anbieter Sitecore, dessen Software vor allem von größeren Unternehmen genutzt wird.
Auch der Überblick über komplizierte Personalisierungsplattformen oder das Reporting an das C-Level könnten zu Stolpersteinen auf dem Weg werden. "Die automatisierte Personalisierung nutzt künstliche Intelligenz, um die Bereitstellung personalisierter Inhalte zu erleichtern und zu einem Wettbewerbsvorteil zu machen", so Schlüter und zählt als Vorteile der automatisierten Personalisierung für MarketerInnen auf:
1. Per maschinellem Lernen können BenutzerInnengruppen identifiziert und kategorisiert werden. Das entlastet MarketerInnen davon, Wochen oder Monate mit dieser Aufgabe zu verbringen. Alles wird automatisch im Hintergrund abgewickelt und neue Daten werden genutzt, um Personas weiter zu optimieren.
2. Idealerweise ist die Benutzerfreundlichkeit dank intuitiver Tools und logischer Workflows hoch. Schnellere Time-to-Market (TTM) sind ein wichtiger Aspekt, denn viele Unternehmen können oftmals ihr geplantes Einführungsdatum für neue Produkte nicht einhalten.
3. Tools sollen MarketerInnen befähigen, die relevantesten Messgrößen und KPIs auszuwählen, um die Time-to-Value schnell zu bewerten und laufende Investitionen mit Hilfe von quantitativen Analysedaten zu rechtfertigen.
4. Die Bewahrung des Faktors Mensch: Die Marketingteams werden durch Automatisierung von profanen und repetitiven Aufgaben entlastet und haben so die Gelegenheit sich auf kreativere Aufgaben, wie beispielsweise die Kampagnen- oder Contentkreation, zu konzentrieren.
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