KI im Marketing

KI ändert alles

12.09.2023 - Expertinnen und Experten sind sich einig: KI wird das Marketing einfacher, schneller, effizienter und kostengünstiger machen. Dafür braucht es mehr Fachkenntnisse, exzellente Daten, exakte Briefings und nach wie vor: Fantasie.

von DDV Deutscher Dialogmarketing Verband e.V.

One-to-one-Marketing kann dank KI tatsächlich Realität werden und jeder Kunde, jede Kundin ihre ganz eigene, individuelle Werbebotschaft erhalten. Die "Zielgruppe" wird dank der Analyse enormer Datenmengen zur "Zielperson", der zum richtigen Zeitpunkt das richtige Produkt zum richtigen Preis geboten wird. Paaren Marketingprofis die Text-, Bild- und Programmier-Tools mit Predictive-Analytics-Lösungen und verhaltensbasierten Kundendaten, lässt sich die individuelle Ansprache in atemberaubender Geschwindigkeit umsetzen.

Menschliche Intervention kostet Geschwindigkeit


Natürlich hat die Sache mit der KI im Marketing auch Haken. Die Spezialistin Andrea Ahlemeyer-Stubbe zum Beispiel schätzt, dass der Anteil der KI an der Erstellung und Steuerung von Marketingmaßnahmen von heute rund 30 Prozent auf künftig 80 Prozent steigen wird. Das heißt: Es werden weniger Menschen gebraucht werden.

Diejenigen, die mit KI-Lösungen arbeiten, sollten zudem echte Branchenprofis sein. Sie müssen sich mit der Materie sehr gut auskennen, um die Qualität der KI-generierten Ergebnisse beurteilen zu können. "Sie müssen genau wissen, welche Ziele zu verfolgen sind und wie der Erfolg zu messen ist", schreibt Andrea Ahlemeyer-Stubbe in ihrem lesenswerten Beitrag "How Artificial Intelligence (specifically generative AI) will change marketing and sales in the future" für das KI-Special des "Applied Marketing Analytics-Magazine".

Das detaillierte und vollständige Briefing der Mitarbeitenden und der KI-Tools sowie der professionelle Check der Resultate werden erfolgsentscheidend sein. Wenn das Go für eine Kampagne erst gegeben ist, muss sie automatisiert und fast ohne menschliches Zutun laufen können, um wirklich schnell zu sein. Jede menschliche Intervention geht auf Kosten der Geschwindigkeit.

Achtung vor dem Einheitsbrei


Die mit KI-Tools erzeugten Ergebnisse sind naturgemäß nur so gut, wie die Daten, aufgrund derer sie "lernen" und arbeiten. Die Qualität der Daten wird also noch wichtiger als sie ohnehin schon ist. Unternehmen, die mit fehlerhaften, veralteten oder unvollständigen Daten arbeiten, haben einen bedrohlichen Wettbewerbsnachteil. Währenddessen dürfen diejenigen, die mit validen Daten arbeiten, nicht in die Bequemlichkeitsfalle tappen.

Geben sie immer wieder dieselben Parameter ein, unterbreiten sie ihrer Kundschaft zwar absolut treffende, aber über kurz oder lang eben immer gleiche Angebote.

Andrea Ahlemeyer-Stubbe warnt: "Generative KI konstruiert keine neuen Lösungen, sondern interpretiert aus gigantischen Datensätzen, wie eine Illustration oder ein Text wohl aussehen sollte. Und je häufiger ein Text oder ein Bild in einer Maßnahme verwendet wird, desto häufiger ist es in den öffentlich zugänglichen Daten vorhanden." Diese Daten bilden dann wiederum die Trainingsmenge, auf der die KI für die neuen Maßnahmen lernt. So könnte ein Einheitsbrei entstehen, in dem sich die kommunikativen Botschaften in bestimmten Branchen oder Regionen einander immer weiter angleichen. Menschliche Fantasie, Kreativität und der eine oder andere unkonventionelle Geistesblitz sind also unbedingt auch weiterhin gefragt.


"KI verändert das Dialogmarketing grundlegend und revolutioniert den Kundendialog. Durch die Kombination von analytischen Methoden und generativer KI wird der Dialog individueller und persönlicher gestaltet, während der Kundenservice dank neuer Techniken dramatisch verbessert wird. Die Zukunft des Dialogmarketings liegt in der Nutzung der vielfältigen Möglichkeiten, die KI bietet, um maßgeschneiderte und ansprechende Interaktionen mit den Kunden zu schaffen."

Meinert Jacobsen und Stephan Schmidl, Vorsitzender und Co-Vorsitzender des Kompetenz-Center KI und Customer Centricity im DDV     , erstellt mit Unterstützung von ChatGPT.

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