15.03.2001 - Den geplanten Stiftungs-Lehrstuhl für Database- und Direktmarketing an der Universität Siegen wird es definitiv nicht geben.
Den geplanten Stiftungs-Lehrstuhl für Database- und Direktmarketing an der Universität Siegen wird es definitiv nicht geben. Der DDV hat nach Absprache mit den Sponsoren die Zusammenarbeit mit der Uni aufgekündigt.
Zwei Jahre Arbeit für die Katz? Das ambitionierte Projekt (ONEtoONE berichtete) scheiterte, so der DDV, an der Stellenbesetzung, die nicht erfolgen konnte. Eine neue Ausschreibung hätte jedoch einen weiteren Aufschub um mindestens sechs bis zwölf Monate bedeutet - DDV und Sponsoren zogen wohl nicht zuletzt deswegen die Notbremse. "Wenn sich ein Unternehmen entschließt, derartige Summen in den Nachwuchs zu investieren, dann möchte es auch Ergebnisse sehen", so DDV-Geschäftsführer Holger Albers. Die aber seien nicht mehr zu erwarten gewesen.
Zur aktuellen Entwicklung wollte sich die Uni Siegen nicht äußern. Doch wer trägt die Schuld am Ausgang dieses Verfahrens? Das Wissenschaftsministerium in Düsseldorf wird wohl als oberste Entscheidungsinstanz für Berufung und Ablehnung eine nicht unwesentliche Rolle in dieser Sache gespielt haben, und gerade im öffentlichen Bereich sind lange Prozess- und Entscheidungswege wohl unabwendbar. Möglich, dass es auch an den bereitgestellten Geldern lag.
Die Sponsoren SAZ, Deutsche Post, CreaKom und KOOP jedenfalls haben rund eine halbe Million Mark - ausgelegt auf drei Jahre Förderung - zur Verfügung gestellt. Eine hübsche Summe, doch deckt man damit die Kosten für einen Lehrstuhl ab? Dazu sagt Albers: "An Geld kann es nicht gemangelt haben. Die Uni Siegen hatte diesen Betrag als ausreichend genannt."
Die Idee der DM-Professur wird seitens des DDV und der Sponsoren nicht ad acta gelegt. Albers lädt alle interessierten Universitäten ein, am Projekt teilzunehmen. "Die Branche will den Lehrstuhl - und sie will ihn jetzt haben." Tatsächlich wäre die Professur ein wichtiges Signal für den potenziellen Nachwuchs - und natürlich ein nicht unwichtiger Image- und PR-Träger für die Branche. Das deutsche DM braucht Nachwuchs und das geht am effektivsten von der Wurzel her. mac
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