20.11.2001 - Vom 6. bis zum 9. November 2001 fand in Basel die internationale Fachmesse für Logistik L 01 statt.
Anspruch der zum mittlerweile vierten Mal veranstalteten Messe war es, einen Querschnitt der Branche zu präsentieren - von der innerbetrieblichen Logistik bis hin zur Transportdienstleistung.
326 Anbieter präsentierten auf knapp 15.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Produkte und Dienstleistungen aus den Fachbereichen innerbetrieblicher Materialfluss, Lagertechnik, Speditions- und Transportlogistik, Güterverkehr, Verpackung, Logismatik, Planung und Software, Informationstechnologie, Telematik, IT-Hardware und Peripherien.
Gezählt wurden 14.454 Besucher, davon 17 Prozent aus dem Ausland. 1999 hatte die Messe 15.778 Besucher angezogen. Die Messe Basel begründet den Besucherrückgang mit der weltweiten Wirtschaftsflaute, plant aber gleichzeitig für die nächste L im Jahr 2003 ein neues Messekonzept.
Mit den Ereignissen des 11. September mag Kai Hoffmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Bundesvereinigung Logistik (BVL) in Bremen, den Besucherschwund auf der L 01 nicht erklären, die könnten nicht für alles verantwortlich gemacht werden. Es werde zwar derzeit weniger transportiert, das sei jedoch eine temporäre Erscheinung. Die eigentlichen Gründe lägen im normalen Wirtschaftszyklus begründet.
Hoffmann meint: "Die Unternehmen stellen ihre Etats für die Messebesuche auf den Prüfstand. Unter einer solchen Entwicklung leidet natürlich auch eine kleine und feine Messe wie die L 01."
Ein Grund für die geplante Neuorientierung dürfte der steigende Wettbewerbsdruck durch andere europäische Logistikmessen, etwa die transportlogistic in München, sein. So überlegt man in der Schweiz bereits, die L mit der Verpackungsmesse Pack it zusammenzulegen.
Die Logistikvereinigungen Deutsch- lands und der Schweiz, die BVL und die SGL, organisierten auf der L 01 gemeinsam das Forum "Supply Net Management". Hier wurden Wertschöpfungsketten und Logistiknetze beleuchtet, vom Zulieferer über den Warentransport bis hin zur Kundenbindung. "Früher standen die Unternehmen miteinander in Konkurrenz, heute sind es die Lieferketten. Die gleichen aber nicht mehr Perlenketten, sondern Netzwerken", so Hoffmann.
Das Medium Internet stehe generell nicht mehr so stark im Mittelpunkt - der von Marktforschungsinstituten wie Gartner oder Forrester prognostizierte Hype sei nicht eingetroffen. Die "informatorische Logistik" (Informationen und Auf- tragsvergabe via Netz) werde zwar ins Netz verlagert, jedoch nicht so explosionsartig wie erwartet. Hoffmann: "Das liegt nicht nur an technischen Problemen, sondern auch an mangelndem Vertrauen." Mit der Einführung der digitalen Signatur werde sich der Markt jedoch weiterentwickeln.
Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen, in denen über die derzeitige Wirtschaftsflaute geklagt wird, sieht es für die Logistiker übrigens offensichtlich ganz gut aus: Dr. Thomas Wimmer, Geschäftsführer der BVL, erwartet in den nächsten fünf Jahren für die Logistikbranche eine Wachstumsrate von 15 Prozent jährlich. go
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