15.05.2000 - Online-Marktplätze für den Mittelstand sind auf dem Vormarsch
Nachdem Powershopping für Endverbraucher in aller Munde ist, lassen die Plattformen der Einkaufsgemeinschaften für Unternehmen aller Art nicht mehr auf sich warten. Ob Bau- oder Papierindustrie, Hotellerie oder auch branchenübergreifende Angebote - von der geballten Einkaufsmacht sollen nun auch Unternehmer profitieren.Gebündelt für verschiedene Branchen wie zum Beispiel Krankenhäuser, Entsorgungsunternehmen und Fahrschulen findet man die Portale unter www.portal-ag.de. Hierüber kann man auch Portale anderer Branchen erfragen. Unternehmen, die eine Agentur suchen, werden unter www.agenturportal.de fündig. Die Hotellerie ist gut vertreten unter www.hotellerieportal.de, die Baubranche hat u.a. die Möglichkeit, unter www.build-online.com nachzuschauen, für die Papierindustrie steht www.paperX.com. Es gibt kaum noch eine Branche, die nicht vertreten ist.
Ziel ist es, Einkaufsvorteile auch für vergleichsweise kleine Unternehmen herauszuholen und sie ihnen dann direkt zugute kommen zu lassen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. In der Baubranche zum Beispiel sind Kostensenkungen bis zu 23 Prozent drin, gibt Mark Suster, Chef der britischen build-online.com, an. Neben Geld spart der mittelständische Online-Käufer aber auch viel Zeit. Wie in einem Katalog kann er alle Produkte seiner Branche auf einer Site recherchieren und vergleichen. Allerdings sind Portale nicht für alle Anbieter nutzbar. Ralf Buhl, zuständig für Marketing bei Mitsubishi Hi-Tec Paper in Düsseldorf sieht für die Spezialpapierbranche keinen neuen Vertriebsweg via Internet. "Inkjet und Thermopapiere wie wir sie herstellen, zählen zu den erklärungsbedürftigen Gütern und können bislang im Internet nicht über Portale ohne persönlichen Kontakt verkauft werden. Für Artikel, bei denen der Preis eine übergeordnete Rolle bei der Kaufentscheidung spielt, ist der Internet-Marktplatz eine weitere attraktive Verkaufsplattform."
René Fraatz vom Bauunternehmen Fraatz in Hamburg sieht im Internet-Einkauf eine Chance für die Kleinen, langfristig vom Zwischenhandel unabhängig zu werden. Ein sehr großes Problem sei allerdings die Logistik: "Die heutigen Baustellen verfügen nicht mehr über Baustoff-Lagerplätze. Also müssen die benötigten Materialien just in time angeliefert werden. Und ob die Internet-Anbieter ihre Logistik bereits derart perfekt aufgebaut haben, ist noch nicht sicher. Solange sind die Kleinen beim Baustoffgroßhandel besser aufgehoben." Also: Ausprobieren lohnt sich. Man sollte die Angebote aber erst einmal testen und nicht gleich Produkte bestellen, die man unbedingt schnellstmöglich benötigt. Und für die Anbieter gilt: Wer flexibel reagiert und eine sehr gut funktionierende Logistik aufbaut, wird gewinnen.
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