24.07.2002 - Rund 1.000 Direktmarketer besuchten die Kongressmesse rund ums Thema "Schriftlicher Kundendialog"
"Wer mit Mailings nichts zu tun hat, hat hier nichts zu suchen", sagt die Textakademie-Chefin Claudia Bayerl über die dritten Deutschen Mailingtage, die am 3. und 4. Juli im Nürnberger CongressCentrum stattfanden.
Und in der Tat geht es auf dieser Kongressmesse ausschließlich um den schriftlichen Kundendialog, sei es per Print oder per E-Mail. Dementsprechend präsentierten die 52 Aussteller Dienstleistungen und Produkte rund ums Mailing, von der Adresse über Software-Lösungen bis hin zu Postbearbeitung, Druck und Versandhülle. Gleiches gilt für das Kongressprogramm. Insgesamt 29 Referenten informierten zum Beispiel über Datenqualität, Optimierung der Kundenansprache und Kampagnenmanagement.
Kongressbesucherin Katja Prüß, Leiterin Marketing Communication bei AS Interactive in Hamburg, resümiert: "Ich habe viele gute Anregungen bekommen." Besonders die Aufteilung des Programms in viele kleinere Einheiten bewertet Prüß positiv, denn "Mega-Sessions rauben viel Zeit, falls das Thema mal doch nicht so interessant ist".
Vielleicht liegt es am zunehmenden Erfolgsdruck, dass sich die rund 207 Kongress- und Workshop-Besucher auf den dritten Mailingtagen besonders aufgeschlossen zeigten. Das Interesse war so groß, dass selbst manche Pause auf Wunsch der Zuhörer ausfiel. Der auf 35 Teilnehmer begrenzte Workshop "Schritt für Schritt zum professionellen E-Mail-Marketing" von mission<one>-Chef Thomas Striegl und Marktingdirektorin Diana Plümper war schon Wochen vorher ausverkauft - was einmal mehr beweist, dass die E-Mail mittlerweile ein Bestandteil des Marketingmix ist.
Wer sich den Kongress nicht leisten konnte oder wollte, besuchte die kostenlosen Vorträge von Ausstellern in den Messeforen. Das ist ein Mehrwert, den Messebesucher offenbar zu schätzen wissen, denn die Vorträge waren sehr gut besucht. "Die Foren-Vorträge waren top", sagt zum Beispiel Andrea Hois, Marketing-Assistentin von der Bildagentur Mauritius und hebt besonders die Referate von Norbert Stankus von KOOP und Christian Meier von der Deutschen Post hervor.
Generell waren auch die Kongressvorträge in diesem Jahr fast durchweg praxisorientiert. Das Interesse der Marketer geht in Zeiten der Wirtschaftsflaute offensichtlich weg von hochfliegenden Visionen hin zu den fundamentalen Erfolgsfaktoren des Direktmarketings: Wie identifiziere ich meine Kunden? Wie spreche ich sie richtig an? Wie generiere ich mit meinen Kunden mehr Um- satz? Das heißt übrigens nicht, dass die Kongressbesucher nun jede Vision mit Missachtung strafen - die Keynote von DDV-Ehrenpräsident Friedhelm Lammoth, die auch ein flammendes Plädoyer für mehr Emotionalität in der Kundenansprache war, quittierten die Zuhörer jedenfalls mit anhaltendem Beifall.
Und so dürften die Kongressbesucher auch Claudia Conrads, Chefin der Information Factory Deutschland und Moderatorin des Kongresses, zugestimmt haben, die feststellte: "Stagnation bietet keine Perspektiven!"
Von Stagnation kann bei den Mailingtagen kaum die Rede sein: Der Veranstalter IM Marketing Forum in Ettlingen verzeichnete gegen den Trend ein leichtes Wachstum bei den Messebesuchern - von 506 im Jahr 2001 auf nun 752. Die Zahl der Kongress- und Workshop-Besucher sank hingegen leicht von 221 auf 207. Inklusive Aussteller versammelten sich rund tausend Mailing-Experten in Nürnberg, die nicht nur tagsüber, sondern auch auf dem Vorabend-Get-together und auf der Messe- und Kongressparty den - in diesem Falle mündlichen - Dialog pflegten.
Im kommenden Jahr finden die Mailingtage am 3. und 4. Juli 2003 an bewährtem Ort im Nürnberger CongressCenrum statt. vh
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