Publicis Communication bündelt Werbedisziplinen

21.01.2003 - Publicis-Dialog-Chef Peter Wendt etabliert integriertes "Brand Selling House"

Es geht um die Realisierung von Integrierter Kommunikation. Es geht um die Erweiterung des Leistungsportfolios. Und es geht um intelligente Standortsicherung in wirtschaftlich unsicheren Zeiten: Peter Wendt, Chairman von Publicis Dialog in Hamburg und Frankfurt, bündelt in Hamburg die Kommunikationsdisziplinen Dialogmarketing, Klassische Werbung und PR sowie Promotion und Event unter dem Dach Publicis Communication.

Dazu zählen die 1985 gegründete Hamburger Publicis Dialog sowie die beiden neuen Gesellschaften Publicis Publicity Werbung + PR und Publicis Promotion & Event. Alle drei Gesellschaften agieren zwar selbstständig am Markt, sollen aber künftig gemeinsam Neugeschäft akquirieren und Kunden integriert betreuen. Dafür hat sich Peter Wendt, Chairman von Publicis Communication, Spezialisten ins Haus geholt: So sind die 15 Mitarbeiter der 1982 gegründeten Agentur VPS Event- & Promotionkommunikation nebst ihrem Chef Gert Voß (52) in die Große Elbstraße eingezogen. Voß hat 51 Prozent seiner Anteile abgegeben und ist nun geschäftsführender Gesellschafter von Publicis Promotion & Event. Voß betrachtet diesen Schritt übrigens offensichtlich nicht als Möglichkeit, sich einen eventuellen Vor-Vorruhestand versilbern zu lassen, sondern hat sich langfristig an die Agentur gebunden. Man kennt sich ohnehin schon bestens: Publicis Dialog und VPS haben in den vergangenen sechs Jahren zum Beispiel für Kunden wie TUI oder Renault zusammengearbeitet.

Für die Disziplinen Klassik und PR hat Wendt ebenfalls erfahrene Leute ins Boot geholt: Der hoch dekorierte Frank Dovidat, der u.a. für Springer & Jacoby, Scholz & Friends und Jung von Matt gearbeitet hat, ist Gesellschafter und Geschäftsführer Kreation der neu gegründeten Publicis Publicity. Ihm steht der Klassik- und PR-Mann Ralph Kappes als Gesellschafter und Geschäftsführer Beratung zur Seite. Kappes war u.a. bei S&J, S+F, Segmenta PR und PublicNews. Publicis Publicity besteht zunächst aus den zwei Köpfen Dovidat und Kappes, kann aber auf alle Ressourcen und damit auch auf die rund 80 Mitarbeiter von Publicis Dialog zurückgreifen. Startkunden haben die beiden nicht mitgebracht, wohl aber ihre "guten Beziehungen". Und deshalb, so versichert Wendt, gibt es auch bereits erste New-Business-Termine.

Nun haben in der Vergangenheit auch schon andere Agenturen Modelle für Integrierte Kommunikation etabliert - und sind häufig an den Animositäten der Werber untereinander gescheitert. Das weiß auch Wendt: "Unterschiedliche Kulturen zusammenzuführen geht in Deutschland selten gut, deshalb haben wir nicht irgendwelche Agenturen dazugekauft und fusioniert, sondern neue Gesellschaften gegründet." Um Streitereien um Etats gleich im vorhinein auszuschließen, wird Publicis Communication bei übergreifenden Aufgaben als eine wirtschaftliche Einheit betrachtet. Zusammengefasst erwirtschaften die rund 100 Mitarbeiter der Hamburger Publicis Communication derzeit ein Gross Income von zehn Millionen Euro. Was die Philosophie betrifft, ziehen laut Wendt ebenfalls alle an einem Strang, das Motto laute: "Werben ist Verkaufen." Es gehe nicht darum, die "zehnte Kreativagentur am Markt zu etablieren", sondern um "effiziente Kommunikationskonzepte, die den schnellen Return-on-Investment für den Kunden erzielen". Die Hamburger Publicis-Leute fassen diese Haltung im neudeutschen Begriff "Brand Selling House" zusammen.

Wendt spekuliert in erster Linie auf nationale Etats in einer Größenordnung bis zu zehn Millionen Euro. "Die eigentliche Bewährungsprobe ist der Markt, wir gehen nicht davon aus, dass bestehende Kunden bestehende Kundenbeziehungen aufgeben", sagt Wendt. "Nein!", so Wendt mit Nachdruck auf die Frage, ob die klassischen Werber von Publicis in Frankfurt die Stärkung des Hamburger Standortes denn wohl nicht so gut finden könnten - Nein, man sei keine Konkurrenz für die Kollegen, und: "Sie werden uns Glück wünschen." Das wird sicher auch Walter van der Mee, Regional Director and CEO der Publicis Gruppe Deutschland, tun, denn der hatte dem Network unlängst den "holistischen", also ganzheitlichen Ansatz auf die Fahnen geschrieben und verkündet, dass er die Agenturen des Network enger zusammenführen will. Wendt hat für Hamburg nun schon mal vorgeführt, wie man das bewerkstelligen kann. vh

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