26.09.2005 - DDV-Präsident Dieter Weng über neue Angebote auf der DIMA und die Zukunft des Branchentreffs
Dieter Weng (Foto) ist seit Anfang dieses Jahres Präsident des Deutschen Direktmarketing Verbands (DDV). Die Wahl des freiberuflichen Unternehmensberaters und ehemaligen Reemtsma-Vorstands setzte einen Schlussstrich unter die Querelen des Verbandes im vergangenen Jahr. Weng ist nicht nur um die Belange des DDV bemüht, sondern treibt auch aktiv die DIMA voran. ONEtoONE sprach mit ihm über das Branchen-event, die Zusammenarbeit mit der Messe Düsseldorf und die Zukunft. af
Herr Weng, Sie stehen für einen Neuanfang des DDV. Sehen Sie auch einen Neuanfang für die DIMA?
Jede Messe, jede Ausstellung und jeder Kongress sollte lebendig in der Zeit stehen. Deshalb sollten sich derartige Events auch stets mit der Zeit verändern, um attraktiv zu bleiben. Das gilt auch für die DIMA. Ich würde also nicht von einem Neuanfang sprechen. Am Konzept des vergangenen Jahres werden wir auch in diesem Jahr festhalten, aber es wird auch einige Veränderungen geben. Beispielsweise werden auf Initiative unseres Anwenderbeirats erstmals Führungen über die Ausstellung angeboten. Diese Rundgänge sollen die Prozesse innerhalb der Wertschöpfungskette des Direktmarketings besonders praxisnah veranschaulichen. Sie starten jeweils am DDV-Stand und führen zu Ausstellern der Themenfelder "Auswahl und Zusammenarbeit mit Dialogmarketing-Agenturen" sowie "Individuelle Mailingmaßnahmen im Digitaldruck". Neu ist auch die "Online-Clinic", wo Experten zu allen Problemen rund um E-Mail-, Suchmaschinen- und Mobile Marketing Rede und Antwort stehen. Außerdem wird es noch mehr Fachforen und Umsetzungsbeispiele geben. Die DIMA hat sich kontinuierlich verändert und sich immer mehr zu einer Wissensmesse entwickelt.
Was tut der DDV dafür, dass die DIMA ein Erfolg wird?
Wir haben uns intensiv mit unseren Mitgliedern auseinander gesetzt und werden dies auch weiter tun. Wer sich kritisch geäußert hat, wurde zum Gespräch gebeten, in dem wir gemeinsam versucht haben, Lösungsansätze zu finden. Die Bedürfnisse unserer Mitglieder sind die Grundlage für jede weitere DIMA.
Wie beurteilen Sie die zeitliche und lokale Zusammenlegung von DIMA und online-marketing-düsseldorf (OMD)?
Ich begrüße und unterstütze diese Initiative und sehe darin sowohl für Aussteller als auch Besucher einen großen Fortschritt. Die Zusammenlegung bedeutet eine Förderung des Gedankens des Direktmarketings. Sicherlich, wenn ein Besucher nur an einem einzelnen, bestimmten Aspekt interessiert ist, wird er wohl nur eine Veranstaltung besuchen. Doch wer sich für die Verzahnung und Vernetzung verschiedener Programme des Dialogmarketings interessiert, geht zu beiden Messen. Die DIMA und die OMD stehen weniger im Wettbewerb zueinander, sondern ergänzen sich vielmehr.
Haben Sie den Eindruck, dass die Messe Düsseldorf die DIMA in dem Maße vorantreibt, wie sie es sollte?
Schon als Kind wusste ich: Wünsche darf man haben, aber man sollte nie zu fest daran glauben, dass sie auch erfüllt werden. Zu der Messe Düsseldorf haben wir ein sehr partnerschaftliches Verhältnis. Wir führen einen lebendigen Dialog, deshalb war ich über die Schritte seitens der Messe Düsseldorf stets unterrichtet und bin zufrieden mit ihrer Arbeit.
Haben Sie sich angesichts sinkender Aussteller- und Besucherzahlen eine Schmerzgrenze gesetzt, die nicht unterschritten werden darf, um noch an der DIMA festhalten zu können? Und was wäre eine Alternative zur DIMA?
Nein, eine derartige Grenze gibt es nicht. Aber alle Beteiligten müssen sich natürlich fragen, ob der betriebene Aufwand sinnvoll zum Ergebnis steht. Wir werden also durchaus eine kritische Analyse des Ergebnisses vornehmen. Die Besucherzahlen werden immer ein bisschen missverständlich wahrgenommen. Um einen Vergleich zu wählen: Kinozahlen schwanken auch sehr stark im Laufe der Jahre. So manches Kino wird in schlechten Zeiten auch schließen müssen, doch deshalb wird man nicht aufhören, Filme zu produzieren. Genauso sieht es auch mit der Kommunikation aus. So wie man die Bedürfnisse der Zuschauer ausfindig machen muss, muss man auch die unserer Messebesucher ermitteln. Es ist eine Frage nach der Balance zwischen den DIMA-Ausstellern und den Besuchern - nur so entwickeln sich neue Ideen, die dann sicherlich eine geeignete Plattform finden.
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