Umfrage: Welche Auswirkungen hat das IoT aufs Marketing?

11.06.2015 - Das Internet der Dinge (IoT) gilt als nächste Stufe der technischen Evolution und hält nach und nach Einzug in sämtliche Branchen. ONEtoONE hat sich bei verschiedenen Unternehmen umgehört, welche Rolle das IoT dort spielt und wie es das Marketing beeinflusst.

Carsten Diepenbrock, Managing Director Acxiom DeutschlandDas Internet of Things eröffnet völlig neue und sehr effiziente Wege mit Konsumenten in den Dialog zu treten und sie als Kunden zu gewinnen und zu binden - IoT wird großen Einfluss auf die Geschäftsmodelle traditioneller Firmen haben. Es werden eine Vielzahl neuer Touchpoints und eine große Masse neuer Daten entstehen. Daher wird das Marketing von morgen noch stärker von Big Data und Omni-Channel-Marketing-Lösungen geprägt sein. Wir gehen davon aus, dass die Grenzen zwischen Online und Offline sowie zwischen Above-the-Line und Below-the-Line bald nicht mehr exis-tieren, Medienbrüche können somit verschwinden. Eine wichtige Herausforderung liegt darin, den Kunden auf den verschiedenen Kanälen zu erkennen und Daten verbindbar zu machen.

Roman Howe, Business Unit Leader IBM Commerce DACHDas Internet der Dinge verändert die Art und Weise, wie wir Marketing betreiben, fundamental. Wenn Geräte, Konsumgegenstände und Kundenverhalten in den Datenkreislauf einbezogen sind, bekommen Marketers ein vollständiges Bild - aber nur, wenn auch Daten aus sozialen Netzwerken mit einfließen. Ein Beispiel: Der smarte Kühlschrank weiß, wann die Milch ausgeht, er kennt den Durchschnittsverbrauch, er weiß, wann der Mensch sie konsumiert und dank Facebook sogar, welche Marke ihm am besten schmeckt. Das ist die Grundlage für punktgenaues Targeting - beispielsweise beim Schreiben der Einkaufsliste auf dem Smartphone. Das Internet der Dinge verwandelt Werbung in etwas Neues und doch Ursprüngliches: ein Stück Information, das dazu dient, einen ganz konkreten, situationsbezogenen Bedarf zu decken (oder zu wecken), und zwar genau in dem Augenblick, wo er akut wird.

Dirk Rahn,Geschäftsführer Operations der Hermes Logistik Gruppe Deutschland/Hermes Transport LogisticsDas Internet der Dinge gehört für Paketdienstleister wie Hermes längst zum Alltag. Ein gutes Beispiel ist die Sendungsverfolgung: In Deutschland und vielen anderen Ländern ist es für Online-Shopper selbstverständlich, jederzeit den aktuellen Versandverlauf eines Pakets online nachprüfen zu können. Angesichts der unzähligen Sendungen, die pro Tag transportiert werden, ist ein solcher Service aber nur mit automatisierten Prozessen denkbar, bei denen Maschinen eigenständig Daten erheben, online verarbeiten und auswerten.

Andreas Helios, Senior Group Manager Enterprise Marketing Central Europe bei Adobe SystemsDie Customer Journey hat durch das Internet of Things dramatisch an Dynamik gewonnen. Zu beobachten ist eine wahre Touchpoint-Odyssee, die dringend eine ganzheitliche Betrachtung der Marken-Kommunikation erfordert. Das Marketing muss sich im IoT-Zeitalter zwangsläufig verändern, weil sich die Kunden und ihre Erwartungen verändert haben. Kunden interagieren heute auf unterschiedlichsten Kanälen mit der Marke und erwarten zu Recht, dass die einzelnen Touchpoints aufeinander abgestimmt sind. Für alle Marketingverantwortlichen entsteht daraus ein zunehmender Bedarf an integrierten Marketinglösungen, die historisch gewachsene Kanäle zusammenführen und den Kunden in der Gesamtheit seiner Handlungen transparent machen.

Markus Frank, Director Advertising & Online und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft DeutschlandDas Internet der Dinge ist in aller Munde. Nahezu jedes Objekt kann zukünftig kommunizieren und damit auch potenzielle Kunden erreichen. Der wachsende Wunsch nach uneingeschränkter Mobilität ist ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung, die auch die Zukunft der digitalen Werbewirtschaft beeinflusst. Wichtig wird es sein, diese Datenmengen intelligent zu vernetzen und in maßgeschneiderte Kampagnen zu übersetzen, die für den Nutzer einen Mehrwert haben. Denn selbst die kreativste Kampagne verpufft im Nirgendwo, wenn sie die Zielgruppe nicht erreicht oder an deren Bedürfnissen vorbeigeht.
Steffen Schmickler

Steffen Schmickler,Head of Marketing & Communications bei Bosch Software InnovationsIm Marketingkommunikationsbereich beschäftigen wir uns mit einer Vielzahl neuer Kanäle. Das Internet der Dinge bringt einen weiteren unglaublich spannenden Aspekt mit sich. Bereits heute haben wir sehr viele Daten über unsere Zielgruppen, was uns zum Beispiel in unseren Kampagnen zielgerichteter agieren lässt. Durch vernetzte Produkte allerdings stehen Herstellern neben Nutzer- auch Nutzungs- und Gerätedaten zur Verfügung. So entstehen Kommunikationsanlässe, basierend auf der Nutzung vernetzter Geräte.

Marc Opelt, Otto-Bereichsvorstand VertriebDas Internet der Dinge sehen wir als nächste Evolutionsstufe der digitalen Entwicklung. Wir nutzen Technologie, um unseren Kunden nah zu sein, um ihre Wünsche zu verstehen und bestmöglich zu erfüllen - ganz gleich, wo sie sind. Deswegen beobachten wir sehr genau, ob und wie sich zum Beispiel Wearables als weiterer Touchpoint auf der Customer Journey etablieren. Wir wissen, dass Markenentscheidungen in der digitalen Welt immer und überall getroffen werden. Für den Verbraucher muss sich Otto als Marke überall gleich anfühlen, und gleichzeitig müssen wir auf Otto.de für die Kunden auf jedem Endgerät komfortables Shopping ermöglichen.

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