Digitale Kataloge

Papiermangel: Digitale Kataloge für das Weihnachtsgeschäft

03.11.2021 - Die Weihnachtszeit ist für viele Retailer die Hauptgeschäftszeit des Jahres. Seit Jahrzehnten verlassen sie sich auf gedruckte Kataloge, um Kundschaft von ihrem Weihnachtssortiment zu überzeugen. Doch in diesem Jahr erschweren Papiermangel und Lieferengpässe das Erstellen und Versenden eines aktuellen Katalogs.

von Christina Rose

Praktisch alle Papierprodukte von Hochzeitseinladungen bis hin zu Müslischachteln sind derzeit knapp, da Papierfabriken Mühe haben, mit der Nachfrage Schritt zu halten. Die Engpässe beim Versand führen zu Verzögerungen und Problemen für Verbraucher und Unternehmen. So auch bei Papierkatalogen, die Unternehmen traditionell nutzen, um das eigene Weihnachtsgeschäft zu bewerben. Laut Fastmarket Foex   , einem Unternehmen, das Preisindizes für den Papiermarkt erstellt, sind die Preise für Altpapier, das etwa 80 Prozent der Papierproduktion ausmacht, seit Beginn dieses Jahres um 70 Prozent gestiegen. Welche Auswirkungen dies auf das kommende Weihnachtsgeschäft haben wird und welche Möglichkeiten Unternehmen haben, die Folgen zu vermeiden, erklärt Julia Dahm, Regional-Managerin DACH des Softwareherstellers für Digitale Kataloge, Publitas   .

Altpapier und Zellstoff werden knapp

Je nach Papiersorte mangelt es unterschiedlich stark an Materialressourcen. Zeitungspapier etwa wird komplett aus Altpapier hergestellt - und das ist knapp: In der Corona-Krise sparten sich viele Unternehmen ihre Zeitungsanzeigen und die Ausgaben fielen dadurch dünner aus. Gerade in Deutschland, wo der Pro-Kopf-Verbrauch an Papier, Pappe und Karton so hoch wie in keinem anderen Industrie- und Schwellenland der G20 ist, konnten sich Papiermühlen vor Corona auf ein stetiges und günstiges Angebot an Altpapier verlassen. Neben Altpapierherstellern fehlt allerdings auch eine weitere wichtige Ressource: Zellstoff. Dieser wird hauptsächlich aus Asien per Schiffscontainer nach Europa verbracht. Aber Kosten für Container betrugen im Juni dieses Jahres knapp 6800 Dollar pro Stück - was einer Vervierfachung zum Vorjahr entspricht. Material für Papier, Pappe und Karton wird also nicht nur knapper, sondern auch kostspieliger denn je.

Papierkrise zwingt Einzelhändler zum Umdenken

Die gestiegenen Ausgaben für den Import von Zellstoff sowie den Mangel an Altpapier geben Papierhersteller an den Einzelhandel weiter, welcher diese am Ende auf dessen Konsumenten umwälzen muss. Ein weiteres Problem stellt die im Zuge der Corona-Pandemie gestiegene Nachfrage nach Verpackungen aus Pappe dar, die benötigt wird, um dem wachsenden Onlineversandhandel Rechnung zu tragen. Viele Papiermühlen haben dementsprechend ihre Produktionsprozesse von Papierprodukten auf Wellpappe umgestellt. Bloomberg berichtet, dass in den USA in diesem Jahr rund 100 Millionen Weihnachtskataloge nicht gedruckt werden, weil die Nachfrage nach Online-Einkäufen so groß ist. Um die Preisproblematik zu umgehen und gleichzeitig die Reichweite zu potenziellen Kunden nicht zu verlieren, suchen Einzelhändler nun vermehrt die Option, ihre analogen Kataloge zu digitalen Publikationen zu konvertieren, freut sich Julia Dahm: "Über die letzten Monate verzeichnen wir eine besonders hohe Nachfrage nach unseren Produkten. Viele Unternehmen machen in der Weihnachtssaison die besten Umsätze des Jahres. Deswegen sind jetzt digitale Alternativen gefragt, mit denen Marken auf ihre verfügbaren Produkte aufmerksam machen können."

Digitalkataloge dynamisch ans Angebot anpassen

Sie empfiehlt, auch in Hinblick auf Lieferengpässe bei anderen Produkten digitale Kataloge bei Stockouts automatisch anzupassen, sodass nur Produkte beworben werden, die auch tatsächlich vorrätig sind. Bei größeren Verkaufsevents wie dem Black Friday hat sich bereits gezeigt, dass viele Produkte in kürzesten Zeiträumen ausverkauft sind, und dynamische Features schneller das veränderte Angebot darstellen können. Dahm: "Die Möglichkeit, den Katalog ohne manuellen Aufwandanpassen zu können, hilft Brands, da sie so ihre Produktverfügbarkeit optimal nutzen und nicht wertvollen Real Estate an nicht verfügbare Produkte verschwenden." Digitalkataloge hätten zudem den Vorteil, dass alle Produkte bei Gefallen direkt gekauft werden können. Bei Lieferengpässen während des Weihnachtsgeschäfts können Unternehmen dahingehend reagieren, dass nur die Produkte beworben werden, die auch wirklich im Inventar vorhanden sind.

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Mehr zum Thema:
Diskussion:

Vorträge zum Thema:

  • Bild: Martin Brahm
    Martin Brahm
    (Schober Information Group Deutschland)

    Data Value Management als Basis für die digitale Transformation in Vertrieb und Marketing

    Um die Themen rund um KI bearbeiten zu können, müssen Unternehmen eine gute Vorarbeit leisten: Mit der richtigen Datenstrategie die KI füttern, um richtige Entscheidungen zu treffen, das Thema hybrider Vertrieb zu bearbeiten aber auch Lösungen wie generative KI einsetzen zu können. Wie man solch eine Strategie umsetzt zeigt der Vortrag anhand von Kundencases aus Travel, Automotive und Retail B2B.

    Vortrag im Rahmen der Zukunftskonferenz 25. Trends in ECommerce, Marketing und digitalem Business am 03.12.24, 11:00 Uhr

Anzeige
www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.neuhandeln.de