Security

Datensicherheit: Schließen von Lücken dauert Wochen

24.01.2020 - Das Schließen von Datenlecks bei deutschen Unternehmen dauert immer noch 15,92 Tage - trotz eines durchschnittlichen Anstiegs der jährlichen Ausgaben für Prävention, Erkennung und Behebung von Schwachstellen bei der Datensicherheit (um 23,6 Prozent).

von Susan Rönisch

Damit schneiden die Deutschen im weltweiten Vergleich leicht besser ab. Global stiegen die Ausgaben um 24 Prozent und es vergingen im Schnitt 16,33 Tage, bis Datenlecks geschlossen werden konnten. Eine weitere gute Nachricht: Gegenüber der Umfrage in 2018 konnten die deutschen Unternehmen ihre Reaktionszeit um mehr als zwei Prozentpunkte verbessern. Die schlechte: Allein 11,4 der knapp 16 Tage von der Entdeckung bis zum Schließen eines Datenlecks gehen auf das Konto von Datensilos, unklaren Zuständigkeiten und schlechter organisatorischer Koordination. Gegenüber 2018 ist dieser Wert noch einmal leicht angestiegen. Das zeigt die Studie "Kosten und Konsequenzen von Verzögerungen bei der Bekämpfung von Schwachstellen der Datensicherheit" von ServiceNow   .

Bedrohungslage bleibt kritisch

Im Schnitt stieg die Zahl der Cyberangriffe von 2018 auf 2019 in Deutschland um 17,1 Prozent (weltweit: 17 Prozent), die der schwere der Angriffe um 26,1 Prozent (weltweit: 26 Prozent). Die Untersuchung zeigt aber auch, dass fast 40 Prozent der befragten IT-Professionals sich über verwundbare Stellen ihrer Systeme im Klaren war, noch bevor es zum eigentlichen Datenleck kam. Mehr als 60 Prozent räumten ein, dass es für den ein oder anderen Vorfall einen Patch gegeben hätte, der aber nicht eingespielt worden war. Selbst die beste IT-Abteilung kann sich nicht zu 100 Prozent gegen Angriffe schützen. Die wichtigsten Zahlen im Überblick (Prozentangaben im Vergleich zu den Angaben in 2018):
  • 23,6 Prozent höhere Kosten für das Schließen von Sicherheitslücken (Patchen).
  • 15,2 Tage dauert es im Schnitt, bis selbst kritische Schwachstellen behoben sind.
  • 11,4 Tage davon sind unklaren Zuständigkeiten und mangelhaften organisatorischen Abläufen geschuldet.
  • 18,6 Prozent mehr Ausfallzeiten aufgrund von Verzögerungen beim Patchen.
Die Zahl der Cyberattacken steigt weiter:
  • 17,1 Prozent mehr Attacken als 2018
  • 26,1 Prozent mehr kritische Attacken
Weitere Faktoren, die für Verzögerungen bei der Bearbeitung von Schwachstellen bei der Datensicherheit verantwortlich sind:
  • 67 Prozent der Befragten klagt über die fehlende gemeinsame Sicht auf Anwendungen und Ressourcen in den unterschiedlichen IT-Teams.
  • 86 Prozent der Befragten gibt an, dass sie kritische Anwendungen und Systeme nicht offline nehmen können, um sie schneller zu patchen.
  • 88 Prozent der Befragten klagt über Schwierigkeiten bei der Priorisierung von Patches.

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