10.08.2021 - Die Digitalisierung des Misstrauens läuft: Auch wenn sie bereits mit ihren Beschwerden bei einem Arzt oder einer Ärztin waren - viele Deutsche informieren sich zusätzlich über ihre Symptome, Diagnosen oder verschriebene Medikamente im Netz.
von Sebastian Halm
67 Prozent der Internetnutzerinnen und Internetnutzer gehen dafür im Anschluss an einen Arztbesuch online, das sind etwas mehr als 2020, als es 61 Prozent waren. 14 holen Prozent sogar regelmäßig entsprechende Informationen online ein, 30 Prozent tun dies manchmal und 23 Prozent selten.
Den meisten Befragten geht es dabei darum, alternative Behandlungsmethoden zu suchen (68 Prozent) oder sich generell zusätzliche Informationen etwa zu Diagnose, Behandlung oder Erkrankung einzuholen (63 Prozent). 56 Prozent suchen nach einer Zweitmeinung und 44 Prozent recherchieren Alternativen zu Medikamenten. Ein Viertel (25 Prozent) gibt auch zu, sich nicht mehr an alle Details aus dem Arztgespräch erinnern zu können. 23 Prozent haben die Erläuterungen von Ärztin oder Arzt nicht verstanden. Insgesamt steht im Vordergrund, den Arztbesuch zu ergänzen: Lediglich jeder bzw. jede Siebte (14 Prozent) hat kein Vertrauen in die zuvor gestellte Diagnose gehabt.
Übrigens: Ein etwas geringerer Teil der Internetnutzerinnen und -nutzer, aber noch immer mehr als die Hälfte (56 Prozent) recherchiert auch bereits vor dem Arztbesuch Symptome im Netz. Bei den Frauen (61 Prozent) ist dieses Verhalten dabei deutlich ausgeprägter als bei den Männern (51 Prozent).
Grundlage der Angaben ist eine telefonische Umfrage des Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom
im Mai 2021 unter 1.150 Deutschen.
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