11.12.2020 - Versicherte können sich seit Oktober Gesundheits-Apps für das Tablet oder Smartphone auf Rezept verschreiben lassen. Jeder vierte Arzt (24 Prozent) will digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) nun auch verordnen. Allerdings haben das erst 2 Prozent der Mediziner bereits getan.
von Sebastian Halm
Das hat eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom
zusammen mit dem Ärzteverband ergeben, erstellt im November 2020 unter 528 Ärzten.
Demnach hält ein Großteil der Ärzte, die bereits eine Gesundheits-App verschrieben haben oder dies tun werden, diese für eine sinnvolle Ergänzung zum medizinischen Standardangebot (68 Prozent). 29 Prozent sind der Meinung, dass digitale Gesundheits-Apps in bestimmten Fällen sogar konventionelle Therapien ersetzen werden. Ebenfalls fast 3 von 10 Ärzten (29 Prozent) fordern, das Angebot an Gesundheits-Apps solle schnell ausgebaut werden. Bei den jüngeren Ärzten zwischen 25 und 44 Jahren, die Gesundheits-Apps verschreiben wollen oder dies bereits getan haben, sagt dies mehr als jeder Zweite (53 Prozent) - und damit deutlich mehr als bei den Ärzten ab 45 Jahren (11 Prozent).
Zugleich weiß jeder zehnte Mediziner (10 Prozent) generell nicht, was eine digitale Gesundheitsanwendung überhaupt ist. Weitere 15 Prozent antworteten auf die Frage, ob sie eine solche App bereits verschrieben haben oder künftig verschreiben wollen mit "weiß nicht". 28 Prozent der Ärzte wollen auch künftig ihren Patienten keine Gesundheits-App verschreiben. Die Mehrheit aus dieser Gruppe (57 Prozent) führt Datenschutzbedenken als Grund an, weitere 41 Prozent mangelndes Vertrauen in die Technologie (41 Prozent). Mehr als jeder Dritte (37 Prozent) verfügt über zu wenige Informationen über digitale Gesundheitsanwendungen.
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