Digital Life: So hat COVID-19 das Verbraucherverhalten verändert

04.08.2020 - COVID-19 hat das Tempo der digitalen Transformation und die Etablierung von Technologien in unserem Alltag exponentiell beschleunigt. Ein aktueller Bericht beleuchtet die Verbraucheraktivitäten in der "neuen Normalität" und widmet sich veränderten Verhaltensweisen im Kaufverhalten, den Konsumgewohnheiten und der Mediennutzung.

von Susan Rönisch

Kontaktloses Bezahlen wurde zum Gesundheitsfaktor, der Einfluss darauf hat, wo Konsumenten einkaufen. Die Kreditkarte mit Kontaktlos-Funktion erwies sich als beliebtestes Zahlungsmittel. Konsumenten kauften verstärkt online ein, wobei sich ihre Kaufprioritäten und Markentreue aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit wandelten. Publicis Sapient   , das Beratungsunternehmen für digitale Business Transformation innerhalb Publicis Groupe   , ist der Veränderung des Verbraucherverhaltens durch COVID-19 auf den Grund gegangen und hat die Ergebnisse in seinem ersten Digital Life Index-Report veröffentlicht.

Demnach begannen acht von zehn Befragten neue Hobbys und Projekte zuhause, um die fehlenden Freizeit- und Ausgehmöglichkeiten zu kompensieren. Neben Heimwerken, Kochen und Backen zählten Fitnessübungen zu den beliebtesten Aktivitäten. YouTube   dominierte als Kanal der Wahl, egal ob beim Heimgärtnern, für Fitnesstrainings oder Achtsamkeits- und Meditationsanleitungen. Über die Hälfte der neuen Hobbygärtner nutzten YouTube als Quelle für Tipps und Tricks. Mehr als ein Fünftel der Befragten gaben an, neuerdings Achtsamkeit und Meditation zu praktizieren, wobei jeder Zweite dafür auf YouTube zurückgriff. Die Zahl derer, die zuhause Fitnessübungen praktizierten, stieg um das Fünffache. Über die Hälfte von ihnen nutzten YouTube für die Workouts.

Kontaktloses Bezahlen auf dem Vormarsch

COVID-19 forcierte die Reduzierung physischer Interaktionen. Kontaktloses Bezahlen wurde daher für viele Verbraucher zum Mittel der Wahl. Über zwei Drittel der Befragten nutzten kontaktloses Bezahlen für Einkäufe in physischen Geschäften. Und mehr als ein Drittel der Probanden gaben an, dass sie sich fast immer für kontaktloses Bezahlen entscheiden würden, wenn dies angeboten würde. Fast die Hälfte zog kontaktloses Bezahlen per Kreditkarte alternativen Methoden wie Apple oder Google Pay vor. Die Möglichkeit, kontaktlos zu bezahlen, zählt für fast zwei Drittel der Befragten zu den drei wichtigsten Kriterien bei der Wahl ihres Lebensmittelhändlers.

Es zeigt sich ein Trend zur Abkehr vom Bargeld. Kontaktlose Technologien werden auch die Zukunft des Reisens und des Essensgehens prägen, denn sie bieten sicherere Interaktionsmöglichkeiten und erlauben die Integration neuer digitaler Erlebnisse.

Veränderte Einkaufsgewohnheiten

Während der COVID-19-Krise nahmen die Online-Shopping-Aktivitäten der Verbraucher weltweit zu. In den vergangenen drei Monaten kauften fast drei Viertel der Befragten mehr online ein als gewöhnlich. So gut wie jeder Proband nannte mindestens eine Produktkategorie, die er mit Vorliebe online bestellte. Spitzenreiter waren Bekleidung, Schuhe oder Accessoires (59 Prozent), gefolgt von Haushaltswaren (52 Prozent) und Elektronik (49 Prozent).

Die Online-Shopping-Möglichkeiten des Lebensmittelhandels nahmen um mehr als die Hälfte der Befragten erstmals in Anspruch. Jeder zweite von ihnen gab an, dies auch künftig stärker tun zu wollen.

Bei Artikeln des täglichen Bedarfs wie Bekleidung und Heimwerker-/DIY-Bedarf ließen Sonderangebote und Rabattaktionen die Befragten zu neuen Marken greifen, wohingegen sie sich mit diskretionären Ausgaben und größeren Anschaffungen zurückhielten.

Telemedizin

Medizinische Beratungen und Behandlungen per Videosprechstunde wurden in der Corona-Krise für viele zur Alternative, allerdings eher aus Notwendigkeit als aus Überzeugung. Über die Hälfte der Patienten gaben an, in den vergangenen drei Monaten erstmals telemedizinische Leistungen in Anspruch genommen zu haben. Es gibt jedoch einige Themen, die Patienten nicht über digitale Kanäle diskutieren wollen. Erfahrene Nutzer zeigten sich offener, wenn es um den Austausch sensibler Gesundheitsinformationen geht, als Erstanwender.

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