30.10.2019 - Die Video-App TikTok ist die große Unbekannte unter den Sozialen Medien. Zumindest für Eltern. Die Kids sind hier schon sehr viel weiter.
von Christina Rose
Die Debatte um TikTok
zu den Punkten Daten- und Kinderschutz wird aktuell breit geführt, doch scheint das bei Eltern auf wenig Gehör zu stoßen. Nur rund 35 Prozent der in der Studie befragten Eltern kennen die App überhaupt - der niedrigste Wert im Vergleich zu anderen Sozialen Medien: Facebook
schneidet mit 94 Prozent am besten ab, YouTube
(89 Prozent) und Instagram
(84 Prozent) sind ebenfalls beinahe flächendeckend bekannt. Snapchat
reiht sich mit einer Bekanntheit von etwa 65 Prozent mit großem Abstand vor TikTok ein. Das sind Ergebnisse der Studie 'Kinder, Eltern und Social Media 2019' von KB&B
, der Hamburger Spezialagentur für Kinder- und Familienmarketing, ergeben hat. Kindern bis 14 Jahre und ihre Eltern wurden darin zu ihrer Social Media-Nutzung befragt.
Mit dem Unwissen rund um TikTok geht auch eine verschobene Einschätzung der möglichen Risiken einher. So drehen sich die Sorgen der Eltern insbesondere um das Thema Geld: 28 Prozent der befragten Eltern haben Bedenken, dass ihre Kinder ungewollte In-App-Käufe tätigen könnten. Unangebrachte Posts, insbesondere von Menschen, die dem Alter des Kindes nicht entsprechen, sind zumeist kein Grund zur Sorge - nicht einmal zehn Prozent der befragten Eltern sehen das kritisch.
Dieser möglichen Gefahr sind sich die Kinder aber bewusst. Im Gegensatz zu ihren Eltern nutzen sie die App, kennen die Mechanismen und möglichen Fallstricke. Gut jede*r Dritte der 10- bis 14-Jährigen fühlt sich unsicher: In Bezug auf Posts von Unbekannten, unangebrachten Kommentaren bzw. Nachrichten und mit Blick darauf, dass Beiträge ohne Einwilligung der Eigentümer weitergeleitet werden können. "Die Tatsache, dass die Kinder TikTok aktiv nutzen, hat zur Folge, dass sie die Risiken deutlich besser einschätzen können, als ihre Eltern", so Rolf Kosakowski
, Gründer und Geschäftsführer von KB&B.
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