15.05.2023 - Neun von zehn Mobile Games tracken Nutzer ohne deren Einwilligung. Dies fand das Tech-Unternehmen Usercentrics in einer Untersuchung von 269 Handyspielen heraus.
von Christian Gehl
90 Prozent der Mobile Games halten die Datenschutzvorgaben nicht ein. Das zeigt eine neue Studie des Münchner Tech-Unternehmens Usercentrics
, das im Bereich Consent Management Platforms (CMP) aktiv ist. Das bedeutet: Millionen von Spielern haben keine Kontrolle darüber, wie ihre persönlichen Daten verwendet werden.
"Die Studie zeigt: Für die meisten Entwickler ist Profit immer noch wichtiger als Datenschutz. Und das trotz der hohen Bußgelder, die bei Nichteinhaltung der Datenschutzbestimmungen anfallen und obwohl Verbraucher zunehmend den Wunsch haben, die Kontrolle über ihre persönlichen Daten zu behalten", sagt Valerio Sudrio
, Global Director Apps Solutions bei Usercentrics. "App-Stores, Werbenetzwerke und Premium-Werbekunden führen die Branche ganz klar in eine zustimmungsbasierte Zukunft. Entwickler und Publisher müssen sich deshalb im Klaren sein: Konforme Daten, also Daten, die mit Einwilligung des Nutzers erhoben wurden, werden in Zukunft ihr wertvollstes Gut sein", so Sudrio weiter.
Usercentrics untersuchte in seiner Studie 269 Mobile Games (iOS und Android) mit mindestens 150.000 täglich aktiven Nutzern. Für die Datenerhebung nutzte das Unternehmen das Auditing-Tool Apptopia
. Die Ergebnisse zeigen: Rund 94 Prozent der Handy-Spiele im EMEA-Raum und rund 87 Prozent in Nordamerika erheben personenbezogene Daten, ohne die Einwilligung der Nutzer einzuholen. Dies stellt einen Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union und die Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation (ePrivacy) dar.
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