Die Nutzung audiovisueller Medien in Deutschland ist nach dem Beginn der Corona-Pandemie auch 2021 im zweiten Jahr in Folge gestiegen - bei den ab 14-Jährigen in Deutschland erstmals durchschnittlich auf zehn Stunden pro Tag. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die tägliche Nutzung von Fernsehen, Radio und anderen audiovisuellen Medien um 13 Minuten (2020: 9 Stunden und 47 Minuten) - verglichen mit der Nutzung im Jahr 2019 sogar um 54 Minuten. Dies geht aus der 'Mediennutzungsanalyse 2021' des VAUNET - Verband Privater Medien
hervor. Basis der Studie sind Sekundärquellen.
Mit 5 Stunden und 53 Minuten stieg auch die tägliche Bewegtbildnutzung der ab 14-Jährigen in Deutschland im Jahr 2021 auf einen neuen Rekordwert, das sind 7 Minuten mehr als im Vorjahr. Seit dem Jahr 2019 wurden gar 43 Minuten mehr geschaut. Im direkten Vorjahresvergleich ging die tägliche Fernsehnutzung zwar leicht um 6 Minuten auf 3 Stunden und 52 Minuten zurück, liegt damit jedoch nach wie vor über dem Vorkrisenniveau (2019: 3 Stunden und 47 Minuten). Onlinevideos haben weiter an Relevanz gewonnen: Mit ihnen verbrachten die 14- bis 69-Jährigen 72 Minuten täglich, im Vorjahr waren es 59 Minuten. Gegenüber dem Vorkrisenniveau stieg der Konsum von kostenlosen Onlinevideos und Paid-Video-on-Demand-Inhalten um 25 Minuten.
Die durchschnittliche tägliche Audionutzung lag im zurückliegenden Jahr hochgerechnet bei insgesamt 4 Stunden und 7 Minuten, 6 Minuten mehr als im Vorjahr und elf Minuten mehr als 2019. Der Löwenanteil entfiel auch im vergangenen Jahr bei den ab 14-Jährigen mit 3 Stunden und 13 Minuten auf das werktägliche Radiohören (2020: 3 Stunden und 9 Minuten). Das Vorkrisenniveau wurde dabei nicht erreicht (2019: 3 Stunden und 17 Minuten).
Medienangebote im Internet wurden im Jahr 2021 im Durchschnitt 2 Stunden und 29 Minuten genutzt, 16 Minuten mehr als 2020. Seit dem Jahr 2019 stieg die mediale Internetnutzung der 14- bis 69-Jährigen um 48 Minuten. Davon entfielen im zurückliegenden Jahr 116 Minuten (Vorjahr: 104 Minuten; 2019: 79 Minuten) auf die Nutzung von Onlinevideo, Musikstreaming/MP3 und Podcasts. Weitere Formen der audiovisuellen Mediennutzung, wie CDs, DVDs/Blu-rays, Hörspiele, Kino und Videospiele lagen kumuliert bei 59 Minuten (Vorjahr: 56 Minuten; 2019: 43 Minuten). Basis sind hier die 14- bis 69-Jährigen in Deutschland.
Im durchschnittlichen Tagesverlauf des letzten Jahres war Radio von morgens bis in den Nachmittag das meistgenutzte Medium. Nachmittags von circa 14 und 18 Uhr übernimmt das Internet, danach ist das Fernsehen das meistgenutzte und reichweitenstärkste Medium.
Im Jahr 2021 sahen 90,8 Prozent der Gesamtbevölkerung ab 3 Jahren in Deutschland regelmäßig fern (Vorjahr: 92 Prozent; 2019: 91,5 Prozent), 93,7 Prozent der Erwachsenen ab 14 Jahren hörten regelmäßig Audio und Radio (Vorjahr: 93,6 Prozent; 2019: 93,8 Prozent) sowie 84,7 Prozent der Personen ab 16 Jahren nutzten zwischen Januar und Oktober regelmäßig das Internet (Vorjahr Oktober-November: 82,5 Prozent; 2019: 82,7 Prozent). Die jeweiligen Tagesreichweiten betrugen im Fernsehen 67,3 Prozent (2020: 69,3 Prozent; 2019: 67,2 Prozent), im Audio 75,6 Prozent (2020: 75,5 Prozent; 2019: 77,1 Prozent) und im Internet 58,8 Prozent (2020: 57 Prozent; 2019: 47 Prozent).
Die Gesamtmediennutzung in Deutschland über alle Mediengattungen hinweg betrug im Jahr 2021 täglich 11 Stunden und 18 Minuten, im Vorjahr waren es 11 Stunden und 6 Minuten. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau im Jahr 2019 stieg die Mediennutzung damit insgesamt mit 62 Minuten um über eine Stunde (2019: 10 Stunden und 16 Minuten).