26.02.2001 - KrachtundWoelky heißt jetzt TeamKracht
"Kann man wirklich allein sein unter Frauen?" fragt Agentur-Chef Wolfgang Kracht (53) angesichts des nicht ganz ernst gemeinten Headline-Vorschlags "Wolfgang Kracht - allein unter Frauen". Nein, allein ist dieser Mann sicher nicht - die im April 1996 unter dem Namen Kracht und Woelky gegründete Agentur beschäftigt heute 18 Mitarbeiter, davon sind über 80 Prozent weiblich. "Und deshalb herrscht bei uns keine Ellbogen-Mentalität", ist Kracht überzeugt.
Der Ausstieg von Gunther Woelky, der bereits 1999 beschlossen hatte, noch mal zu studieren und heute auch in einer Unternehmensberatung tätig ist, dokumentiert sich jetzt auch in einem neuen Namen: Seit dem 1. Februar heißt die Agentur Team Kracht Werbeagentur für Dialog Kommunikation. Gesellschafter sind nach wie vor die drei Agenturgründer Wolfgang Kracht (65 Prozent), Ilka Lindner (25 Prozent) und Christine Pitlinski (10 Prozent). "Klar haben wir darüber nachgedacht, ob wir die Agentur jetzt Kracht, Lindner, Pitlinski nennen. Aber das klingt so kompliziert - und wir sind nun mal nicht kompliziert", sagt Christine Pitlinski (43) zur Namenswahl.
Abgesehen vom neuen Namen bleibt alles beim Alten, denn die Hamburger setzen auf Kontinuität. In den vergangenen fünf Jahren hätten sie gerade mal einen Kunden verloren und nur eine Kündigung einer Mitarbeiterin zu verzeichnen gehabt, sagt Ilka Lindner (32).
Kontinuierlich ist auch das Wachstum: Die Agentur steigerte sich von 1,92 Millionen im Jahr 1998 über 2,27 Millionen im Jahr 1999 auf jetzt 3,09 Millionen Mark Gross Income. Dabei hält sich das Team mit der feinen Hamburger Innenstadt-Adresse in der Öffentlichkeit eher bedeckt. Nein, Pressearbeit betreibe man nicht und für offensive Neukundenak- quisition sei auch keine Zeit. "Es ist ein sehr People-orientiertes Geschäft. Die Kunden kommen immer wieder auf uns zurück, auch wenn sie selbst das Unternehmen wechseln", sagt Christine Pitlinski. Außerdem laufe viel über Mund-zu-Mund-Propaganda.
Über mangelndes Neugeschäft kann man sich jedenfalls nicht beklagen. Im Schnitt gewinne die Agentur zwei neue Kunden pro Jahr, so Kracht. Damit ist für dieses Jahr schon das halbe Soll erfüllt, denn TeamKracht hat gerade Egana auf ihre Kundenliste gesetzt. Egana hält u.a. die Vertriebslizenzen für Mexx Jewels und Carrera Speed Time. Für die neue Modeschmucksparte der Modemarke Mexx wird TeamKracht nun den kompletten Launch im deutschen Händlermarkt betreuen.
Die wohl größten Agenturkunden sind der Axel Springer Verlag mit den Objekten Hörzu, Welt, Welt am Sonntag und Cora Verlag sowie der Hamburger Energieversorger HEW. Mit dem Online-Versicherer ineas.de und dem Communication Center people2people.de betreuen die Hamburger auch zwei Unternehmen der New Economy.
Im Gegensatz zu manch anderer Agentur ist man in der Gerhofstraße übrigens über Projektaufträge nicht unglücklich. "Wir glauben an die Qualität unserer Arbeit, deswegen haben wir keine Probleme mit Projektaufträgen", sagt Kracht. Und die sowohl für die komplette Beratung wie auch die Finanzen zuständige Ilka Lindner ergänzt: "Wir haben Kunden, die in vernünftigen Zeitspannen zahlen, sodass wir keine Liquiditätsprobleme haben." Solche Kunden sind rar gesät, möchte man hier hinzufügen. Rar gesät sind ja bekanntlich auch inhabergeführte Agenturen mit DM-Know-how, weswegen fast alle einschlägig bekannten Networks bei TeamKracht schon mal im Konfi saßen.
Außer gutem Kaffee ist dort aber für Großagenturen derzeit nichts zu holen, denn: Erstens hat die Führungsriege von TeamKracht früher in Networks gearbeitet und möchte diese Erfahrung nicht zwingend wiederholen, zweitens reported diese Riege am liebsten an sich selbst und drittens widerspricht ein Verkauf schlankweg der Philosophie: "Wir wollen selbstständig bleiben!" vh
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