18.04.2000 - Am 1. Januar haben die börsennotierte schlott AG und die Nürnberger Sebaldus Gruppe fusioniert. Nun hat die neue schlott sebaldus Gruppe auf einer Bilanzpressekonferenz erstmals Zahlen, Pläne und Visionen vorgestellt.
Mit den drei strategischen Geschäftsfeldern Digital Services, Direktmarketing und High Performance Printing will schlott sebaldus im Jahr 2000 1,2 Milliarden Mark Umsatz erwirtschaften. Alle drei Bereiche sollen künftig weiter ausgebaut werden. Digital Services, ein Bereich, der "die Brücke zwischen digitaler Welt und dem klassischen Print schlagen" soll, umfasst u.a. das Produkt- und Prozessdatenmanagement für die Verknüpfung und Aufbereitung von Informationen. Für dieses Feld kündigt der Vorstandsvorsitzende Bernd Rose gezielte Kooperationen und Zukäufe an. Mittelfristig soll dieser Bereich börsenfähig gemacht werden. Im Feld High Performance Printing soll weiter internationalisiert werden. Weiteres Wachstumspotenzial verspricht sich schlott sebaldus auch von einem Joint Venture mit dem Gong-Verlag. Große Pläne gibt es auch für die Direktmarketingsparte: Hier ist die 100-prozentige Tochter meiller in Schwandorf gefragt: "Es gilt, neue Strukturen und neue Strategien zu entwickeln", so meiller-Chef Siegfried Dorner. Er sagt: "Wir werden uns grundsätzlich noch stärker vom Produzenten zum echten Lösungsanbieter entwickeln und unsere Aktivitäten in angrenzenden Bereichen zum Beispiel mit unserer Tochter Dialog Concept in Frankfurt verstärken." Über weitere Zukäufe werde derzeit nicht nachgedacht, bereits bestehende Kooperationen wie etwa mit dm-plus oder der Post Direkt sollen hingegen intensiviert werden. meiller will sich künftig als Fullservice-Anbieter für Customer-Relationship-Management positionieren. Mit Lösungen für E-Shop-Betreiber soll dabei vor allem auch die Zielgruppe der so genannten dot. coms erschlossen werden. Die neue Strategie wird die gesamte Wertschöpfungskette von der Beratung und Database Management über Mailings und Cards bis hin zum klassischen und E-Fulfillment abdecken. Grundsätzlich gilt, so Dorner: "Wir bleiben der klassische Direktwerbemittelhersteller, denn das ist unser Kerngeschäft. Aber wir müssen auch den Veränderungen im Markt nicht nur gerecht werden, sondern uns auch frühzeitig dahingehend ausrichten, dass wir neue Unternehmen, die in den Direktwerbemarkt eintreten, umfassend betreuen können." Erste E-Commerce-Kunden werden bereits von meiller betreut, Details aber noch nicht verraten. Ein offenes Geheimnis ist hingegen, dass sich die Traditionsfirma umbennen wird. "Der Name meiller wird bleiben" verspricht Dorner, der Zusatz Druck und Verlag soll allerdings verschwinden. Die Frage, ob die Branche sich nun an den Namen meillerdotcom gewöhnen muss, verneint Dorner glaubhaft. Die endgültige Version wird auf der Hauptversammlung Ende Mai bekannt gegeben. Dort wird meiller erfreuliche 271 Millionen Mark Umsatz für das Jahr 1999 präsentieren können. Auch das Geschäft im und mit dem Ausland blüht: Die Schwandorfer haben eine Exportquote von über 30 Prozent erreicht. Mit einem weiteren jährlichen Wachstum von neun Prozent wird gerechnet - und das dürfte aller Voraussicht nach klappen, denn schon jetzt meldet Marketingleiter Armin Baier für das erste Quartal 2000 rund 20 Prozent mehr aufgelieferte Mailings als im Vorjahr.
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