ONEtoONE-Ranking 1999

15.03.2000 - DM-Agenturen legen zu.

Das Gesamt-Gross-Income der großen deutschen Dialogmarketing-Agenturen stieg 1999 im Vergleich zum Vorjahr von 527,7 auf 646,06 Millionen Mark. Die Zahl der in den DM-Agenturen beschäftigten Mitarbeiter wuchs von 2.449 auf 3.071. Das durchschnittliche prozentuale Wachstum der Agenturen lag 1999 bei rund 29 Prozent. Diese Erfolgszahlen gehen aus dem aktuellen ONEtoONE-Agentur-Ranking 1999 hervor.

Optimistische Agentur-Chefs allerorten: Angesichts der neuesten Kennzahlen der DM-Agenturen in Deutschland ist wohl hinlänglich bewiesen, dass die Dialogmarketing-Branche boomt - und ein Ende der guten Zeiten ist nicht abzusehen. 45 von 47 befragten Agentur-Geschäftsführern erwarten laut ONEtoONE-Umfrage auch für das Jahr 2000 einen positiven Geschäftsverlauf. Sicher, es gibt auch Klagen: So monieren viele Dialogmarketer - wie schon seit Jahren - den Mangel an qualifiziertem Nachwuchs. Und auch die Positionierung der Dialogmarketer wird nicht einfacher angesichts all derer, die aufgrund der Marktchancen nun auch DM-Kompetenz für sich beanspruchen wie etwa Multimedia-Experten, Unternehmensberater, klassische Werber oder Customer-Relationship-Management-Spezialisten.

Die Agentur-Chefs reagieren entsprechend: Die Mehrheit der Befragten will in diesem Jahr ihre Beratungs- und Interactive-Kompetenzen ausbauen. Auch Database-Management, CRM und Telemarketing-Services stehen bei den Dialogwerbern auf der Agenda der auszubauenden Leistungsgebiete. Denn: Wer all diese Services aus einer Hand bietet, hat beste Chancen, vom Internet- und E-Commerce-Hype zu profitieren. Und der - so sind sich die Befragten nahezu einig - wird den Dialogmarketern noch jede Menge Umsatz bescheren.

Nichtsdestoweniger sehen die Werber durchaus noch Verbesserungspotenzial: Als ein Problem der Dialogmarketing-Branche wird angeführt, es gebe immer noch zu viel "Schweinebauch-Werbung", die dem Image der DM-Agenturen schade - darauf reagieren viele Agenturchefs nun, indem sie künftig der Kreation einen größeren Stellenwert einräumen wollen. Aber letztlich ist die Dialog-Agentur-Szene durchaus zufrieden. Denn, wie formuliert Martin Wider von der Hamburger Agentur Detterbeck, Wider treffend: "Es gibt keine typischen Probleme von DM-Agenturen. Es gibt nur Probleme bei schlechten Agenturen. Gute Agenturen machen gute Geschäfte."

Die Top-Drei der deutschen Dialogmarketingagenturen, BBDO, Agenturen für Dialogkommunikation, Wunderman Cato Johnson und OgilvyOne sind wie im Vorjahr die Spitzenreiter des ONEtoONE-Agentur-Ranking. Alle drei verzeichnen erquickliche Zuwächse. Allerdings - und das den Inhabern kleinerer Agenturen zum Trost - melden die Top-Drei meist die kumulierten Honorarumsätze sämtlicher Tochteragenturen. So sind in den BBDO-Zahlen neben MSBK, Team und HM1 auch die Telemarketingtöchter SellbyTel und BBDO Interactive enthalten. Publicis Dialog, im Vorjahr noch auf Platz 12 des Ranking hat mit satten 44 Prozent Wachstum den Sprung unter die Top Ten geschafft, wozu auch die neu gegründete Frankfurter Dependance beigetragen haben dürfte. Auch für die Münchner argonauten hat sich die Eröffnung neuer Niederlassungen in Hamburg und Frankfurt bezahlt gemacht: Die Agentur verzeichnet ein Wachstum um 88 Prozent auf 16 Millionen Mark Gross Income. Shooting Star mit 128 Prozent Zuwachs ist die Hamburger Knauer Rump Partner, die ihr Gross Income von 1,46 Millionen Mark in 1998 auf 3,34 Millionen Mark verbesserte und somit Platz 34 des Rankings belegt. Auch bei Graffiti in München, an der die Springer & Jacoby-Holding & Partner mit 35 Prozent beteiligt ist, lief das Dialogmarketing-Business gut: Mit 7 Millionen Mark Gross Income verbesserte sie sich um 84 Prozent und belegt nun Platz 26. MHI Partners, seit vergangenem Jahr im EURO RSCG-Network, und CreaKom Dialog dürften mit jeweils rund 61 Prozent Zuwachs ebenfalls zufrieden sein.

Dass die Anbindung an ein internationales Network nicht automatisch Erfolg bringt, musste Monika Scherer erfahren: Ihre Agentur Scherer Team, die sich unlängst wieder vom McCann-Network trennte, hat wie bereits im Vorjahr wieder mehr als ein Drittel Verlust hinnehmen müssen und ist somit auf Platz 31 abgerutscht. Lehr & Brose begründet die rund 7 Prozent Verlust mit der Ausgründung der ehemaligen L & B Online und heutigen Dialog Links Interactive.

Insgesamt hat die Branche der Dialogmarketing-Agenturen um rund 29 Prozent zugelegt - ein erfreuliches Ergebnis.

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Diskussion:

Vorträge zum Thema:

  • Bild: Michael Poganiatz
    Joachim Graf
    (ibusiness.de)

    Wie billig ist Temu wirklich?

    Der chinesische F2C-Marktplatz Temu rollt mit Niedrigpreisen, subventioniertem Porto und Zolltricks den europäischen Markt auf. Temu ist billig - aber wie billig sind die Chinesen wirklich? Und welche Chance haben deutsche Marktplatz- und Onlinehändler? Zukunftsforscher Joachim Graf präsentiert exklusiv eine Studie von iBusiness in Zusammenarbeit mit Billiger.de, bei der Temu-Preisen mit denen deutscher Shops verglichen wurden. Er enthüllt, wo Temu wirklich seine Stärken hat und wo Temu-Produkte tatsächlich teurer sind. Außerdem zeigt er anhand der Studienergebnisse, wie ECommerce-Verantwortliche hierzulande sich gegen die Billigflut wehren können.

    Vortrag im Rahmen der Marktplatz- und Commerce-Trends 25. am 25.02.25, 09:00 Uhr

Anzeige
www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.neuhandeln.de