Deutsche Unternehmen haben Nachholbedarf in Sachen Database Marketing

14.07.2000 - Rapp Collins Consulting in Hamburg hat im Auftrag von Marketic Deutschland von Dezember 1999 bis Januar 2000 insgesamt 427 Marketingleiter deutscher Unternehmen zum Thema Database Marketing telefonisch befragt. 157 Befragte gaben detailliert Auskunft über Direktmarketing-Aktionen und den Stand des Database Marketing in ihren Unternehmen. Die Ergebnisse der Untersuchung liegen jetzt vor:

Laut Studie verfügen alle befragten Unternehmen über eine eigene Marketingabteilung, eine eigene Abteilung für Direktmarketing leistet sich aber lediglich ein Drittel. Noch schlechter sieht es beim Thema Database Marketing aus - hier verfügt nur ein Fünftel der befragten Unternehmen über eine eigene Abteilung. Laut Dr. Michael Ceyp, Manager New Business Development bei Rapp Collins Consulting, offenbart sich hier "noch ein breiter Nachholbedarf im Sinne der Institutionalisierung von Verantwortlichkeit".
Obwohl kaum eigene Database-Kompetenzen in den Unternehmen etabliert sind, wird die Adressselektion für Direktmarketing-Aktionen dennoch von der Mehrheit der Unternehmen intern vorgenommen - hier dürfte eine Menge Optimierungspotenzial vorhanden sein. Satte 95 Prozent der befragten Unternehmen setzen im Direktmarketing auf das klassische Mailing, gefolgt von Coupons und Infolettern. Mit 52 Prozent steht die Kundenzeitschrift an vierter Stelle, wenn es um den Dialog mit den Kunden geht.
Auch der Einsatz von E-Mails zählt mittlerweile zum Dialogportfolio. Dazu Dr. Ceyp: "Die Nutzung von E-Mails hat inzwischen zur Anwendung des Faxgerätes nahezu aufgeschlossen, sodass schon kurzfristig damit gerechnet werden kann, dass E-Mails die Verbreitung von Faxsendungen überflügeln werden. Vor diesem Hintergrund überraschen die zum Teil massiven Anstrengungen einiger Anbieter, entsprechende E-Mail-Adressverzeichnisse zu generieren, nicht. Diese Entwicklung gilt trotz rechtlicher Bedenken sowohl für den Bu- siness-to-Business- als auch für den Business-to-Consumer-Bereich."
Die Unternehmen lassen sich ihre Mailings übrigens einiges kosten. Laut der Befragung geben drei Prozent der Unternehmen die Stückkosten pro Mailing mit mehr als 10 Mark an, immerhin 13 Prozent zahlen zwischen 5 und 10 Mark pro Mailing, bei 40 Prozent liegen die Stückkosten zwischen 2,50 Mark und 5 Mark.
Wer allerdings auf Dialogmarketing setzt, muss auch über eine professionelle Database verfügen. Das haben laut der Befragung immerhin 49 Prozent der Unternehmen erkannt und werden in den kommenden zwölf Monaten ihre Database-Marketing-Aktivitäten verstärken. Weitere 19 Prozent haben dafür einen Zeitraum von fünf Jahren angegeben. Nur 26 Prozent sind mit dem aktuellen Stand ihrer Database zufrieden.
Dr. Ceyp kommentiert: "Dieses recht zweigeteilte Bild belegt einerseits, dass Database Marketing innerhalb der Unternehmen einen hohen Problemdruck generiert wie kaum ein anderes Thema. Andererseits verharrt ein beträchtlicher Anteil von Unternehmen auf dem gegenwärtig erreichten Stand und vergibt damit leichtfertig Chancen zur weiteren Optimierung."

Rapp Collins Consulting,
Dr. Michael Ceyp,
E-Mail: ceyp@fhrc.de

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