15.11.1999 - Die offiziellen Zahlen sprechen für sich: Rund 12.000 Besucher, 363 Aussteller, etwa 1.700 Kongressteilnehmer - die Rhein-Main-Hallen Wiesbadens waren vom 7. bis 9. November zum elften und letzten Mal Treff der deutschen Dialogmarketing-Szene.
Spätestens diese DIMA hat gezeigt: Alle Dienstleister im Dialogmarketing, von der Multimedia-Agentur über die Telemarketer bis hin zu Adress-, Fulfillment- und Zustellunternehmen profitieren vom Vormarsch des E-Commerce.
Themen rund um den Handel via Internet und Customer-Relationship-Management beherrschten Messe und Kongress. Während die Aussteller Praxisorientiertes wie etwa Internettelefonie, perfektes Fulfillment oder neueste Software vorstellten, behandelten die Referenten des Kongresses die theoretischen Grundlagen.
In schönstem Neudeutsch wurde über Brand-Loyalty- und Customer-Relationship-Management, Online Advertising, Target Groups und Networking referiert. Zwar geht es den Dialogmarketern nach wie vor darum, traditionelle Ziele wie etwa Kundenloyalität zu errreichen, aber die Wege dorthin sind heute ohne intelligente One-to-one-Lösungen kaum mehr denkbar - und die werden von den Dialogmarketern derzeit entwickelt.
Die allgemeine Aufbruchstimmung in der Branche wird allenfalls von der drohenden Verschärfung des Bundesdatenschutzgesetzes getrübt. Der Deutsche Direktmarketing Verband reagiert darauf mit der auf der DIMA gestarteten und natürlich responseorientierten Kampagne "Stop der Verschärfung des Datenschutzgesetzes".
Wer eine eher wehmütige Abschieds-DIMA erwartet hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt: Die Dialogmarketer folgten offenbar einer ungeschriebenen Vereinbarung, die letzte DIMA in Wiesbaden zu einem Erfolg zu machen. Zwar hatten viele Aussteller den Eindruck, es seien weniger Besucher gekommen, dafür freuten sich die meisten aber über sehr qualifizierte Kontakte. Nur jene, die in Halle Eins ausstellten, klagten über mangelnden Zulauf.
Neben dem Business beschäftigte die Aussteller vor allem die Frage, ob der Umzug der DIMA nach Düsseldorf im kommenden Jahr auch eine Erhöhung der Standpreise bedeutet. MCO-Geschäftsführer Torsten Fuhrberg beruhigte, man gehöre nicht zu denen, "die die Gunst der Stunde für Preiserhöhungen" nutzen werden - kommen werden sie allerdings, wenn auch nur moderat. Noch in diesem Jahr sollen die Aussteller über die neuen Konditionen informiert werden.
Das Interesse am Standort Düsseldorf ist jedenfalls groß: kaum ein Aussteller, der nicht auch auf der DIMA 2000 mit größerer Standfläche dabei sein will. Und hatte auch der ein oder andere beim Abschied vom lieb gewonnenen Wiesbaden eine Träne im Knopfloch, hieß es zum Schluss unisono: Wir sehen uns auf einer größeren und zukunftsgerichteten DIMA 2000 in Düsseldorf. vh
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