Werbevolumen wächst

15.05.2000 - Automobilhersteller sind nach wie vor die Big Spender

Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft ZAW in Bonn hat die neuesten Fakten zum Werbemarkt vorgestellt. Demnach hat sich das Gesamt-Werbevolumen um 4,2 Prozent auf 61,5 Milliarden Mark erhöht. Davon entfallen laut ZAW 18,8 Milliarden Mark auf Honorare, Gehälter sowie Werbemittelproduktionskosten und 42,7 Milliarden Mark auf Medien/Werbeträger. Die Automobilbranche führt das Ranking der Big Spender im Werbemarkt mit 3,2 Milliarden Mark nach wie vor an. Die Autohersteller ziehen die Printmedien dem TV als Werbeträger vor: 38 Prozent ihrer Ausgaben wendeten sie für TV-Spots, 26 Prozent für Werbung in Tageszeitungen und rund 28 Prozent für Publikumszeitschriften auf.

Auf die Massenmedien, die auf Rang zwei der werbestärksten Branchen rangieren, folgt die von Nielsen erstmals ausgewiesene Kategorie Telekommunikationsnetze, zu der Telefongesellschaften und Online-Dienste zählen. Eklatante Rückläufe sind bei den Werbeausgaben der Anbieter alkoholischer Getränke zu verzeichnen. Die Sparte Bier verzeichnet einen Rückgang um 11,7 Prozent auf 0,7 Milliarden Mark, Spirituosen um 10,6 Prozent auf 0,2 Milliarden Mark und auch Sekt- und Weinanbieter sparen im zweistelligen Bereich. Einen positiven Trend sieht der ZAW - wie soll es anders sein - im Internet: "Das Internet finanziert sich immer stärker aus Werbeeinnahmen. Zwar beliefen sich die erfassbaren Werbeeinnahmen in fremden Online-Diensten erst auf 150 Millionen Mark im Jahr 1999, was einem Anteil von weniger als 0,4 Prozent an den gesamten Medieneinnahmen in Deutschland entspricht."

Die Wachstumsdynamik sei allerdings unverkennbar. Für das Jahr 2000 rechnet der ZAW mit einer Verdoppelung des Internet-Anteils an den Werbeausgaben. Das Internet nimmt übrigens nach Ansicht des Verbandes anderen Werbeträgern keine Kunden weg, im Gegenteil: Zahlreiche Internet-Start-ups und Web-Unternehmen beflügeln durch ihre massiven Werbeaufwendungen ihrerseits den Markt. Beliebtester Werbeträger ist immer noch die Tageszeitung mit 11,9 Milliarden Mark (+ 3,4 %), gefolgt vom Fernsehen mit 8,4 Milliarden Mark (+ 6,8 %) und der Werbung per Post mit 6,5 Milliarden Mark (+3,8 %).

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