13.02.2002 - Streaming-Technologie lässt Content-Delivery-Network-Dienste boomen
Frankfurt am Main, 11. Februar 2002
Glänzende Aussichten bescheinigt die Unternehmensberatung Frost & Sullivan (www.eBusiness.frost.com) dem Europamarkt für Content-Delivery-Network-Dienste. Nach einer neuen Analyse soll der Umsatz von derzeit 88 Millionen US-Dollar bis zum Jahr 2007 auf 976 Millionen US-Dollar ansteigen. Als wichtigster Wachstumsmotor gilt die erhöhte Nachfrage aus dem Unternehmenssektor. Dort ist man ständig auf der Suche nach Möglichkeiten zur Übermittlung immer komplexerer Inhalte (Content) via Internet.
Content-Delivery-Network (CDN)-Dienste sorgen dafür, dass der Multimedia-Content (Bilder, Grafiken, Animationen) von Webseiten schnell und sicher übertragen wird. Die Kernfunktion eines Content-Delivery-Networks ist dabei die intelligente Zuordnung von Anfragen zu entsprechenden Servern. Der Bildaufbau der aufgerufenen Seiten ist fließend und erspart dadurch dem Nutzer lange Wartezeiten. Der hohe Bedarf von Unternehmen an CDN hat laut Marina Martin, Analystin bei Frost & Sullivan, im wesentlichen drei Gründe: erstens das zunehmende Interesse an der Bereitstellung von Streaming-Audio- und -Video-on-Demand sowohl von privater als auch von geschäftlicher Seite; zweitens der wieder auflebende Trend zu kostenpflichtigen Abonnementdiensten, der die Content Provider dazu zwingt, ihre Dienstgüte (QoS, Quality of Service) zu verbessern; drittens die wachsende Nachfrage nach Caching- und Global-Load-Balancing-Lösungen, die keinen extra Kapitalaufwand im Unternehmensmarkt erfordern.
Streaming-Technologie als Marktmotor
In Bezug auf den Anteil von Streaming-Media-Objekten im Internet rechnet Frost & Sullivan mit einer Steigerung von derzeit fünf Prozent auf 25 Prozent im Jahr 2007. Diese Entwicklung wird direkt durch die Aussicht auf die standardmäßige Bereitstellung von Breitband-Internetzugang für Privatnutzer stimuliert. "Wenn das Interesse an Streaming-Technologien wächst, erweitert und diversifiziert sich auch die Kundenbasis für CDN-Dienste," so Martin. "Große Unternehmen aus der Old Economy, beispielsweise aus verarbeitender Industrie, Transport und Versorgung, sowie Anbieter aus den Dienstleistungssektoren Gesundheit, Versicherungen und Banken werden immer mehr auf CDN-Dienste zurückgreifen, um die hochkomplexen CDNs zu verwalten."
Quality of Service gewinnt an Bedeutung
Was den Aspekt der Dienstgüte betrifft, beschränken die Unternehmen ihre Bemühungen bislang auf ihre Hausnetze. Mit den CDNs ergibt sich nun das Problem, dass Inhalte auch über das Internet verteilt werden. Nun sind die CDN-Serviceanbieter gefordert, ihren potenziellen Unternehmenskunden zu demonstrieren, wie sie QoS erfolgreich mit effizientem Content Delivery in Hausnetz und öffentlichen Domains verbinden können. Letztendlich werden die Kunden angesichts der Ausbreitung von Streaming Media gar nicht umhin kommen, dem Thema Dienstgüte verstärkte Aufmerksamkeit zu widmen: "Weil QoS über das Internet hinweg heute sicherlich nicht gewährleistet ist, werden Unternehmen, die Streaming Media für Geschäftszwecke einsetzen, gar keine andere Wahl haben, als sich an CDN-Dienste zu wenden. Nur so können sie die Engpässe umgehen, die im Internet zum Alltag gehören," urteilt Martin. Gleichzeitig müssen die Diensteanbieter jedoch ihre Zielgruppe davon überzeugen, dass dieses Effizienzproblem tatsächlich nur mithilfe von Netzverwaltungsprofis gelöst werden kann - und nicht durch eine Verbesserung der Bandbreite.
Enge Zusammenarbeit mit Kunden notwendig
Der Fokus auf Dienstgüte und Leistung zwingt die Serviceanbieter zudem zu einer engeren Zusammenarbeit mit ihrer Kundenbasis. Letztendlich werden sie dafür verantwortlich sein, die Content Provider in Bereichen wie Nutzer-Authentication und -Autorisierung, Rechnungsstellung und Einbettung zielgerichteter Werbung zu unterstützen. Entsprechende Angebote befinden sich derzeit in der Entwicklung und werden in naher Zukunft im Markt eingeführt werden.
Eindeutig ist auch der Trend in Richtung Caching- und Global-Load-Balancing-Lösungen ohne Kapitalaufwand. Wer CDN-Dienste in Anspruch nimmt, kann die effektiven Kosten für die notwendige Infrastruktur sparen und vermeidet dadurch eine Schmälerung des Unternehmensgewinns.
Sparpotenzial beflügelt Absatz
Dass der Europamarkt für Content-Delivery-Network-Dienste derzeit eher langsam an Volumen zulegt, ist laut Frost & Sullivan auf die allgemeine Rezession zurückzuführen; eine Wachstumsbeschleunigung ist absehbar. Als Garant dafür gilt allein schon die verlockende Aussicht auf Kosteneinsparungen, die auch daraus resultieren, dass keine zusätzlichen Gebühren für Upstream-Bandbreite anfallen. Ganz neue Horizonte eröffnet der Branche außerdem die Erkenntnis, dass Content-Delivery-Dienste nicht ausschließlich von internationalen Content Providern in Anspruch genommen werden. So wird derzeit darüber nachgedacht, regional begrenzte CDNs zu implementieren, die beispielsweise eine Stadt, ein Bundesland oder eine spezifische Region abdecken soll. Zu den Zielgruppen zählen lokale Content Provider wie Tageszeitungen, Fernsehsender und Regierungseinrichtungen.
Anbieter
Zu den Anbietern im Markt für Content-Delivery-Network-Diensten gehören u. A. folgende Unternehmen: ActiVia Networks, Akamai Technologies, AT&T, Cidera, Clearway Technologies, Digital Island, EpicRealm, Globix, IP Planet, Mirror Image Internet (Xcelera), Solid Speed Networks, Speedera Networks und Volera.
Titel der Analyse: Frost & Sullivan's Analysis Of Content Delivery Network Services In Europe (Report 9728) Preis der Analyse: Euro 5.000,--
Die Unternehmensberatung Frost & Sullivan beobachtet ständig eine Reihe wichtiger Hightech-Branchen und befragt diese auf neue Markttrends, Kennzahlen und Unternehmensstrategien.
Frost & Sullivan wurde 1961 in New York gegründet und ist heute als internationale Unternehmensberatung auf den Geschäftsfeldern Marktforschung und Marketingberatung aktiv.
Mit rund 750 Mitarbeitern liefert Frost & Sullivan seinen Kunden in allen Hochtechnologiebranchen wichtige Daten für strategische Entscheidungen. Seminare, Konferenzen und Managementtrainings ergänzen das Angebot.
Frost & Sullivan verfügt über europäische Büros in London, Paris und Frankfurt sowie über eigene Forschungszentren in Kalifornien, London und Singapur.
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