19.04.1999 - Um den Versand von Massen-Mailings via Internet künftig zu unterbinden, geht der Kölner Verband der deutschen Internet-Wirtschaft, eco Electronic Commerce Forum, in die Offensive.
Die Eingabe an das Europa-Parlament, eingereicht von eco und der Berliner HRP Unternehmensberatung, stützt sich auf die Befürchtung, daß die elektronischen Briefkästen künftig derartig belastet würden, daß die Akzeptanz des Internet als Kommunikationsmedium insgesamt gefährdet sei.
Um dies zu verhindern, fordert eco Änderungen am Artikel 7 der geplanten EU-Richtlinie zum E-Commerce. Der Richtlinienvorschlag, der dem Europa-Parlament zur Verabschiedung vorliegt, sieht vor, daß künftig unverlangt versandte E-Mail-Werbung erlaubt sein soll, sofern sie als Werbung gekennzeichnet ist. Mit der Eingabe richtet sich der Verband nicht generell gegen Werbe-Mails via Inter-net, sondern schlägt vor, ausschließlich E-Mail-Werbung zuzulassen, die der Empfänger selbst verlangt hat - dies ist übrigens eine Forderung, die auch der Deutsche Multimediaverband stellt.
Grundlage der eco-Initiative ist ein "Statement of Positioning" von HRP. Die Stellungnahme stellt insbesondere fest, daß E-Mail-Werbung mit bisherigen Formen des Direktmarketing nicht vergleichbar sei: "Die Kosten für den Versender sind mindestens um den Faktor 1.000 niedriger als bei allen herkömmlichen Verfahren. Dadurch gibt es faktisch kein ökonomisches Regulativ mehr, daß die Anzahl der Werbesendungen begrenzt." Nach Angaben von HRP kostet beispielsweise der Versand von 30 Millionen Werbe-Mails nur rund 10.000 Mark.
Durch das Fortfallen rechtlicher Beschränkungen käme es zu einer Werbeflut, die den Empfänger extrem belästigt. Damit sei die Werbewirkung nicht mehr gewährleistet, dem E-Commerce werde insgesamt schwerer Schaden zugefügt.
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