Hilfe, ich bin eine Dublette!

29.07.1999 - Sabine Walter über "ihr" Dublettenproblem

Ich bin Mieterin in einem "modernen" Appartementhaus mit etwa 50 Mietparteien. Das Leben war schön, bis zu dem Tag, als ich einen der gewohnt unfreundlichen Anrufe der Deutschen Telekom auf meinem Beantworter hatte. Mein Rückruf wurde begehrt, "weil noch Fragen zu meiner Bestellung offen" wären. Die Nummer und der Name des Sachbearbeiters gingen in undefinierbaren Hintergrundgeräuschen (Rasenmäher, Preßlufthammer?) unter. Ich hatte nichts bestellt, also auch keinen Anlaß, mich zurückzumelden. Damit war die Angelegenheit für mich erledigt, so dachte ich.

Doch weit gefehlt. Wochen später stand meine Dublette leibhaftig vor der Tür. Sie wohnt in meinem Haus, trägt den gleichen Namen, ist so groß wie ich, ungefähr im gleichen Alter und hat die gleiche Haarfarbe. Eine Situation, die nicht nur uns beide, sondern zuallererst auch die Deutsche Telekom überforderte. So war es nicht möglich, zwei separate Telefonanschlüsse unter gleichem Vor- und Zunamen im selben Haus zu unterhalten. Die Telekom, die mich offensichtlich für geistig umnachtet hielt - nach dem Motto "Wieso beantragt die einen neuen Anschluß, die hat doch schon einen" - zog eine bemerkenswerte Konsequenz: Sie sperrte meinen Apparat! Nachfragen wurden mit der Bemerkung "Sie ändern ja andauernd!" quittiert, obwohl mein Anschluß schon über zwei Jahre bestand.

Ein einziger Antrag hatte den Stein ins Rollen gebracht. Post landete entweder gar nicht oder verspätet in meinem Kasten. Also was tun? Schadensersatz vom Vermieter fordern oder einfach ausziehen? Nein, die brave Bürgerin macht möglichen und unmöglichen Absendern den Adreßzusatz 2. OG. als unumgängliches Unterscheidungsmerkmal plausibel. Seitdem werde ich als "Sabine 2ter Walter" angeschrieben, von manchen gleich doppelt. Mein Magistertitel wurde - da hierzulande ungebräuchlich - in keine Datenbank aufgenommen. Große Unternehmen unterziehen zudem ihre Adreßbestände in regelmäßigen Abständen einer Bereinigung. Mein Zusatz wird dann wieder entfernt.

Eine Lösung des Problems ist nicht in Sicht. Empfehlung des Vermieters: "Heiraten Sie doch einfach!" Angesichts der Tatsache, daß man dann wohl kaum weiter in einer Ein-Zimmer-Wohnung hausen würde, kann das nicht praktikabel sein. Konstruktive Ratschläge nimmt die Redaktion gern entgegen. Sabine Walter arbeitet bei ONEtoONE

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