Welche Nummer hätten Sie denn gern?

29.08.1999 - Bei den Service-Nummern gibt es vier verschiedene Nummernvarianten: 0130/0800, 0180 und 0190/ 0900

Jede dieser Nummern verursacht für den Anrufer wie auch für den Angerufenen andere Kosten. ONEtoONE hat für Sie recherchiert, welche Kosten bei den verschiedenen Anbietern auf Sie zukommen.



0130/0800
0130/0800-Nummern können kostenfrei angerufen werden. Die Telefongebühren übernimmt der Angerufene. Die altgediente Vorwahl 0130 wird es nur noch bis zum 31.12.2000 geben, neue Nummern werden seit dem 31.12.1997 nicht mehr vergeben. Sie werden von den 0800-Nummern abgelöst. So werden diese schon international verwendeten Nummern künftig auch in Deutschland genutzt.



0180
Bei einem Anruf einer 0180-Nummer übernimmt sowohl der Anrufer als auch der Angerufene einen Teil der Telefonkosten. Wie hoch dieser Teil für den Anrufer ausfällt, hing bis zum 31.12.1998 von der Ziffer nach der 0180 ab. Ab dem 01.01.1999 können die Telefongesellschaften dieses enge Korsett jedoch verlassen. Gleichwohl wenden viele Telefongesellschaften folgendes Schema weiter an:
01801:
Ortsgesprächsgebühren der Deutschen Telekom
01802: 12 Pf. pro Verbindung
01803: 12 Pf./40 Sekunden
01804: 48 Pf. pro Verbindung
01805: 12 Pf./30 Sekunden

Die Kosten für den Angerufenen fallen je nach Anbieter der Nummer unterschiedlich aus.



0190/0900
Bei einem Anruf einer 0190/0900-Nummer übernimmt der Anrufer alle Kosten und der Angerufene bekommt einen Teil der Anrufkosten als Entgelt von der Telefongesellschaft überwiesen. Die Höhe der Kosten für den Anrufer richtet sich nach der Ziffer hinter der 0190:
01901, 2, 3, 5:1,21 DM/Minute
01904, 6: 0,81 DM/Minute
01907, 9: 2,42 DM/Minute
01908: 3,63 DM/Minute



Vanity?!
Vanity-Nummern sind die "neueste" Errungenschaft der Telekommunikationsbranche. Eine Vanity-Nummer verknüpft Buchstaben mit Ziffern nach dem folgenden Schema:
Damit muss sich ein potentieller Kunde keine lange Telefonnummer mehr merken, sondern nur noch ein einprägsames Wort. So benutzt zum Beispiel die Telekom 0800-Telekom (=0800/8353566). Dieser Service ist allerdings in Deutschland noch nicht sehr gebräuchlich. Zum einen können die wenigsten Menschen mit einer "Telefonnummer aus Buchstaben" etwas anfangen. Zum anderen ist erst auf neueren Telefonen die Buchstabenzuordnung der Zahlen zu finden.
Wenn Sie wissen wollen, welche Telefonnummer sich aus welchen Buchstaben ergibt, können Sie dies mit sogenannten Vanity-Rechnern aus dem Internet unter den folgenden Adressen ermitteln:
http://www.phonespell.org/phone
Spell.html
http://multios.mathematik.uni-marburg.de/~raetzel/vanity/



Welche Nummern sind sinnvoll?

Die Fülle der angebotenen Servicenummern reduziert sich rapide, wenn Sie nach dem Sinn der Nummer und der Akzeptanz fragen. Bei der Akzeptanz von Servicenummern gilt: Der Telefonkunde will für eine Kontaktaufnahme kein Geld bezahlen müssen. Beim Betreten eines normalen Ladengeschäfts muss er schließlich auch nichts bezahlen. Deshalb sollten 0800-Nummern die erste Wahl sein.

Für eine "langfristige Kundenbindung sollten Unternehmen unbedingt auf 0800-Nummern oder eine 0180-2 setzen", empfiehlt Harald Efthymiou, Geschäftsführer K&P Marketing. Damit geben Sie dem Kunden zu verstehen, dass er Ihnen viel wert ist; so viel, dass Sie die gesamten Kosten für ein Telefonat übernehmen. Efthymiou rät, nur bei kurzfristigen Aktionen oder Projekten zu der Nutzung der etwas hochpreisigeren Nummern. Bevor Sie jedoch eine 01805-Nummer nehmen, sollten Sie bedenken, dass oft schon normale Ferngespräche für den Anrufer günstiger sind als diese Nummern.

0190-Nummern sollten Sie nur wählen, wenn Sie Ihrem potentiellen Kunden den Nutzen der hohen Kosten für einen Anruf vermitteln können. Auch die Benutzung der etwas günstigeren 0190-Nummern will wohl überlegt sein. In der Bevölkerung haben diese Nummern einen schalen Beigeschmack bekommen. Dazu haben nicht nur die eindeutigen Aufforderungen vom Kaliber "Ruf mich an" beigetragen, sondern auch die immer wieder auftauchenden Berichte von schlechter, aber teurer Leistung.

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  • Bild: Martin Brahm
    Martin Brahm
    (Schober Information Group Deutschland)

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