60 Prozent der Unternehmen benötigen acht Wochen oder länger, um eine Einstiegsposition im Vertrieb zu besetzen, rund jedes vierte Unternehmen sogar länger als zwölf Wochen. Das ist auch nicht überraschend, denn im Schnitt ist die Anzahl der Bewerber gering: Bei 42 Prozent der Unternehmen kommen weniger als fünf Bewerber auf eine Stelle. Das ist Ergebnis der gemeinsamen Studie "Recruiting im Vertrieb" von Hubspot
und Absolventa
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Grafik: Absolventa/Hubspot
Dabei sind offenbar selbst Mitarbeiterempfehlungsprogramme nur wenig hilfreich: Mehr als 56 Prozent der Befragten schätzen diese als wenig bis überhaupt nicht erfolgreich ein. Das kann an mangelnder Bekanntheit und interner Kommunikation liegen, aber beispielsweise auch auf Probleme im Employer Branding und mit dem Leistungsversprechen für Angestellte ("Employee Value Proposition", EVP) hindeuten.
Recruitingprozess auch bei Berufseinsteigern kostspielig
Selbst bei Junior-Positionen fallen hohe Kosten bei der Neueinstellung an: Rund ein Viertel der Unternehmen gibt mindestens 10.000 Euro allein für die Besetzung einer Einstiegsposition im Vertrieb aus. Bezeichnend ist auch, dass 22 Prozent der Befragten angaben, die durchschnittlichen Kosten für die Besetzung einer Stelle im Vertrieb nicht zu kennen oder nicht nachzuverfolgen. Hier können Unternehmen noch deutlich nachbessern.
Grafik: Absolventa/Hubspot
Nicht nur die Kosten einer Stellenbesetzung, auch die Gehaltswünsche der Bewerber für den Berufseinstieg sind hoch. Mehr als ein Fünftel erwartet 40.000 bis 45.000 Euro brutto pro Jahr, 46 Prozent der Befragten erwarten sogar ein noch höheres Gehalt. Damit klafft zwischen den Erwartungen der Bewerber und den tatsächlichen Gehältern eine Lücke, welche den Recruitingprozess weiter erschwert.
Bewerber informieren sich auf der Unternehmenswebseite
Für 88 Prozent der Bewerber dienen die Karrierewebsites von Unternehmen als wichtigste Informationsquelle, dicht gefolgt von Jobbörsen. Bei Berufseinsteigern sind für Job und Karriere insbesondere Studien, Infografiken und informative Artikel beliebt. Unterhaltsame Inhalte in Podcasts sowie Quiz kommen weniger gut bei der Zielgruppe an.
Grafik: Absolventa/Hubspot