Die neue CFO-4.0-Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint
zeigt, dass die digitale Reife der Finanzbereiche europäischer Unternehmen zwar noch weit vom Ideal entfernt ist, die Finanzverantwortlichen aber in den kommenden Jahren verstärkt in die digitale Entwicklung investieren wollen. Der Untersuchung zufolge lag der durchschnittliche digitale Reifegrad in Europa bei 4,9 von 10 Punkten. Digital reife Unternehmen erkennen den Wert digitaler Innovationen und haben diese in ihre Strategien aufgenommen. Sie streben eine effizientere Nutzung von Daten in Entscheidungsprozessen und eine technologieorientierte Kultur an. Das Fehlen einer klaren Strategie und Vision sind die größten Herausforderungen für eine erfolgreiche Digitalisierung.
CFOs fehlen digitale Skills
Die teilnehmenden Unternehmen schätzen einerseits die Fähigkeit des Managements am wichtigsten ein, Vorteile der digitalen Transformation zu erkennen und zu nutzen. Andererseits sehen sie die größte Bedrohung einer erfolgreichen Digitalisierung in der fehlenden Kultur für die entsprechenden Veränderungen, einer unklaren Strategie und fehlenden Skills bei den Mitarbeitenden. Es gibt immer noch einige Bedenken hinsichtlich der Bereitschaft für den CFO-Bereich, digitale Trends zu nutzen. CFOs im deutschsprachigen Raum sind beispielsweise der Meinung, dass ihren Mitarbeitern derzeit noch die Fähigkeiten und Erfahrungen fehlen, um die digitale Transformation zu unterstützen. Allerdings fehlt vielen Führungskräften selbst auch oft das Selbstvertrauen und Engagement, um eine erfolgreiche Transformation zu leiten. Auf die Frage, was die digitale Transformation im CFO-Bereich behindert, nennen die Finanzvorstände im deutschsprachigen Raum vor allem zwei Gründe: zu viele Prioritäten und das Fehlen einer klaren Strategie und Vision.
Der Schwerpunkt sollte auf dem Betriebsmodell, der Entwicklung von Mitarbeiterfähigkeiten und einer stärkeren Verknüpfung von Strategie und digitalen Technologielösungen liegen. Die Mehrheit der Befragten war der Ansicht, dass die Leistung der CFOs verbessert werden könnte, wenn die Mitarbeiter bereit wären, zu experimentieren, Risiken einzugehen und in integrierten Teams zu arbeiten.
Aufgrund der COVID-19-Pandemie liegt der Schwerpunkt vieler CFOs derzeit auf der Sicherung der Geschäftskontinuität sowie Liquidität. Die aktuelle Situation kann die Digitalisierung innerhalb des Finanzbereichs entweder beschleunigen oder verlangsamen, je nach Fähigkeit der Organisation. In diesem Kontext ist es für CFOs von entscheidender Bedeutung, die Notwendigkeit der kurz-, mittel- und langfristigen Transformationsziele des Finanzbereichs nicht aus den Augen zu verlieren. Die Studie zeigt, dass nur 12 Prozent der Finanzprofis in Europa ihre Zeit für wertschöpfende Dienstleistungen verwenden, was die Anpassung an die wachsende Unsicherheit und neue Geschäftsanforderungen schwieriger macht.