Künstliche intelligenz

ChatGPT-Nutzer sorgen sich um Verbreitung von Falschinformationen

31.07.2023 - In einer aktuellen Studie wurde analysiert, wie Angestellte in deutschen Unternehmen ChatGPT bereits nutzen, welche Vorteile sie dadurch haben, wie sie die Qualität der Antworten beurteilen und welche Schwierigkeiten sie sehen.

von Susan Rönisch

In der aktuellen Capterra   -Studie unter Nutzern von generativer KI wird deutlich, dass ChatGPT   mit Abstand das beliebteste Tool ist. So nutzen bereits 68 Prozent das von OpenAI entwickelte Tool. Darauf folgt mit 29 Prozent Alpha Code   von DeepMind und mit 20 Prozent an Nutzern Stable Diffusion   .

Dabei gibt es eine Vielzahl an Bereichen, in denen ChatGPT Mitarbeiter unterstützt: Am häufigsten wird das Tool für die Textbearbeitung, Datenanalyse und für das Schreiben von Texten oder E-Mails eingesetzt. Doch auch in der Programmierung findet es Anwendung: 27 Prozent der ChatGPT-Nutzer setzen die generative KI hier ein. Im Kundenservice wird es dagegen nur von 17 Prozent angewandt.



In einigen dieser Funktionen, wie beispielsweise dem Formulieren von E-Mails, kann ChatGPT ohne große Bedenken genutzt werden. In anderen Bereichen wie dem Programmieren oder für das Schreiben von Artikeln sollte es jedoch mit Vorsicht verwendet werden bzw. Antworten immer vor der Anwendung geprüft werden.

Alle ChatGPT-Nutzer prüfen die Ergebnisse vor Verwendung

ChatGPT wird vor allem für die Verfassung und Bearbeitung von Texten verwendet. Allerdings stammen die erhaltenen Informationen aus unbekannten Quellen, die möglicherweise urheberrechtlich geschützt sind. Weiterhin besteht die Gefahr, dass das Tool Falschinformation in einen Artikel einbauen könnte. Außerdem bezieht sich die kostenlose Version nur auf Informationen vor 2021 und neuere Erkenntnisse zu verschiedenen Themen sind nicht enthalten, wenn Unternehmen nicht die Bezahl-Version nutzten.

Aus diesem Grund ist es wichtig, die Ergebnisse von ChatGPT auf Fehler oder Widersprüchlichkeiten zu prüfen, bevor sie verwendet werden - je nach Anwendungsfall mehr oder weniger detailliert. Das sehen die Teilnehmer der Umfrage genau so.

Tatsächlich überprüfen 100 Prozent der ChatGPT-Nutzer die Ausgaben. Die Mehrheit von 60 Prozent überprüft und verifiziert sogar alle Ausgaben sorgfältig, bevor diese benutzt werden. 35 Prozent führen Überprüfungen durch, aber nicht für alle Ausgaben. Nur 5 Prozent prüfen die Ergebnisse stichprobenartig, aber nicht konsequent.

Wie wichtig die Überprüfung der Ergebnisse ist, zeigt auch, wie viele Antworten von ChatGPT korrigiert oder bearbeitet werden müssen: 40 Prozent geben an, dass sie weniger als 20 Prozent der Ausgaben korrigieren müssen, 42 Prozent korrigieren 20 bis 50 Prozent der Ausgaben und 19 Prozent korrigieren oder bearbeiten über die Hälfte aller Antworten von ChatGPT.

67 Prozent der ChatGPT-Nutzer verwenden das Tool mindestens einmal täglich

ChatGPT ist bei den Nutzern bereits in den Arbeitsalltag integriert und wird häufig genutzt. So nutzen 67 Prozent das Tool mindestens einmal täglich, davon nutzen 34 Prozent ChatGPT 3 bis 10 Mal am Tag und 16 Prozent sogar mehr als 10 Mal täglich.

Auch die Effektivität von ChatGPT wird von Nutzern gut bewertet. 55 Prozent finden die Ergebnisse von ChatGPT effektiv und 43 Prozent geben an, dass die Ergebnisse sogar sehr effektiv sind. Nur 2 Prozent bewerten die Ergebnisse als ineffektiv.

Zu den Hauptvorteilen von ChatGPT zählen Nutzer die folgenden:
  • Verbesserte Arbeitsabläufe (43 Prozent)
  • Bessere Datenanalysen und Einblicke (39 Prozent)
  • Reduzierte Kosten (37 Prozent)
  • Zeitersparnis und kreative Ergebnisse (jeweils 36 Prozent)

Nutzer sorgen sich vor Verbreitung von Falschinformationen

Neben den Vorteilen gibt es auch einige Bedenken bei der Nutzung von ChatGPT. Lediglich 4 Prozent der Befragten äußern überhaupt keine Bedenken. Der Rest sorgt sich insbesondere um die Verbreitung von Falschinformationen, wenn den Ausgaben von ChatGPT zu stark vertraut wird (42 Prozent). Auch mögliche Voreingenommenheiten oder Verzerrungen aufgrund der Trainingsdaten von ChatGPT wird von einem Drittel der Nutzer als Gefahr genannt. 32 Prozent sorgen sich zudem um ihre persönliche Nutzerinformation und 28 Prozent befürchten einen Missbrauch der Technologie für böswillige Zwecke.

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