Ladezeiten und Co.

Genervte KundInnen: Miese Webseiten-Performance verbrennt Umsatz

15.03.2023 - Weltweit empfinden NutzerInnen einen von drei Website-Besuchen frustrierend, beispielsweise aufgrund langer Ladedauer. Dies führt unmittelbar zu Umsatzeinbußen für Unternehmen - so das zentrale Ergebnis eines Reports.

von Sebastian Halm

Die Werte stammen aus dem 'Digital Experience Benchmark Report 2023' des Websiteanalysten Contentsquare   zeigt.

Für die Erhebung analysierte Contentsquare die Daten von 35 Milliarden Websessions mit der Fragestellung, an welchen Stellen Nutzer beim Besuch einer Website (unfreiwillig) hängen bleiben. Zudem wurde untersucht, wie sich die Qualität der Inhalte und das Besuchererlebnis auf den Erfolg der Website auswirken.

Performance-Probleme: Nutzer verlieren die Geduld

Die Daten belegen den steigenden Anspruch der Besucher an Inhalt und Performance einer Website: Die Sitzungstiefe pro Besuch ist im Jahr 2022 um 2,3 Prozent gesunken, und die Gesamtzeit pro Sitzung ist im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent zurückgegangen. Dabei klicken sich Besucher im Durchschnitt durch mehr als 20 Seiten, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen.

Engagement scheint der Schlüssel zum digitalen Erfolg zu sein: Haben Nutzer die Möglichkeit, auf einer Website besonders aktiv zu sein, verbesserte dies Konversionen (+19 Prozent) und reduzierte Absprungraten (-20 Prozent) erheblich.

Wutklicks: Jeder dritte Nutzer ist frustriert

Doch nicht wenige Unternehmen kämpfen hier noch mit den Basics. Vor allem schlechte Website-Performance ist laut Report ein weit verbreitetes Problem: 36 Prozent der Nutzer zeigen deutliche Zeichen von Frustration, hauptsächlich aufgrund langsamer Ladezeiten. Unter anderem zeigte sich die Frustration in Mehrfachaufrufen von Schaltflächen oder Feldinteraktionen sowie in kurz aufeinander folgenden "Wutklicks" auf demselben Bereich einer Website bei circa 6 Prozent aller Browsing-Sitzungen.

Wenn Kunden gezwungen werden, auf Seiten zu warten, die länger als 2 Sekunden zum Laden benötigen, erreichen die Bounce Rates 49 Prozent - das heißt, fast die Hälfte der Besucher sprang ab. Seiten hingegen, die in weniger als 1 Sekunde geladen werden, reduzieren die Bounce Rate um 5,5 Prozentpunkte (43,5 Prozent vs. 49,0 Prozent) und bringen im Durchschnitt 1,2 mehr Seitenaufrufe pro Sitzung. Diese zusätzlichen Aufrufe tragen dazu bei, die Konversionsrate um 25 % zu erhöhen. Bei den Ladezeiten besonders gut aufgestellt ist die Medienbranche: Mit einer Ladezeit von durchschnittlich 0,85 Sekunden (mobil) versus 0,85 Sekunden (Desktop), gefolgt von Telekommunikation (1,06 vs. 1,34) sowie Finanzdienstleistungen (1,18 vs. 1,25). Schlusslicht bildet Energie, Bauwesen und Versorgung mit (1,91 versus 1,75).

Vor diesem Hintergrund lauten die wichtigsten Empfehlungen kurz und knapp:
  • Website-Ladezeiten reduzieren
  • Reibungsverluste und Fehler reduzieren und sicherstellen, dass die Seiteninhalte auf der gesamten Website relevant und nahtlos sind.
  • Inhalte und Prozesse geräteübergreifend optimieren.
  • Inhalte priorisieren, die zur Interaktion und zum Engagement anregen.
  • Einfach nachvollziehbare Hinweise geben, die den Kunden zum nächsten Schritt führen, indem Wege für die Suche und Entdeckung signalisiert werden.

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