Medienkompetenz

Zahl der Smartphone-Nutzer im Vorschulalter steigt

19.08.2020 - Digitale Endgeräte beeinflussen das Familienleben und sind selbst in den Händen von Kita- und Vorschulkindern keine Ausnahme mehr. Etwa jedes dritte 3- bis 8-jährige Kind nutzt fast täglich mobile Endgeräte.

von Susan Rönisch

Eine aktuelle forsa   -Umfrage im Auftrag der BKK Mobil Oil zum Medienkonsum von Kindern   in Deutschland zeigt, selbst wenn das Fernsehen bei den ganz Kleinen nach wie vor das Medium Nummer eins ist, nutzen bereits etwa 35 Prozent der 3- bis 8-Jährigen (fast) täglich ein mobiles Endgerät. Etwa 12 Prozent beschäftigen sich sogar mehrmals am Tag mit dem Smartphone oder Tablet und immerhin jedes vierte Kind lässt öfter in der Woche seine Finger über ein digitales Display fliegen. Bei den ganz Kleinen sind laut der forsa-Umfrage PC und Notebook noch deutlich weniger angesagt und werden nur von 18 Prozent einmal pro Woche oder häufiger genutzt.

Die forsa-Befragung zeigt deutlich, welchen Herausforderungen sich Eltern heute stellen müssen. So gehören viele noch einer Generation an, deren Kindheit nahezu ohne Computer, Handy und Internet verlief. Im Gegensatz dazu werden Kinder heute in eine weitgehend digitalisierte Welt geboren. Während die neuen virtuellen Möglichkeiten in vielen Kindertagesstätten und Grundschulen nach wie vor eher sparsam zum Einsatz kommen, sieht es laut der forsa-Umfrage im Familienalltag mittlerweile anders aus. Bei Kindern, die Smartphone und Tablet mindestens einmal pro Woche nutzen, steht das Spielen (69 Prozent) an erster Stelle und bei jedem dritten Kind (36 Prozent) kommen die Geräte aus Langeweile zum Einsatz. 26 Prozent überbrücken damit Bus-, Bahn- und Autofahrten und jedes vierte Kind beschäftigt sich damit eigentlich nur, wenn die Eltern keine Zeit haben.

Die Folgen dieser neuen Entwicklung: Mehr als die Hälfte der Eltern von Kindern, die mobile Endgeräte nutzen, hat ein schlechtes Gewissen, wenn ihr Kind ein Smartphone oder Tablet benutzt. So zeigt die forsa-Umfrage: 48 Prozent der Eltern, deren Kinder Smartphone, Tablet, Fernseher und Co. nutzen, begründen das schlechte Gewissen damit, dass der Medienkonsum ihr Kind bei anderen Aktivitäten einschränke. 41 Prozent stellen außerdem fest, dass der Bewegungsdrang beeinträchtigt wird und die Lust auf freies Spielen sinkt. 37 Prozent der Befragten sind sogar der Meinung, dass ihr Nachwuchs durch die Beschäftigung mit digitalen Geräten nervöser und reizbarer werde.

Smartes Spielzeug und virtuelle Informationsquelle

Bei dem immer jünger werdenen Nutzern, sei es wichtig, dass Smartphone, Tablet, PC oder Notebook sinnvoll eingesetzt werden. Noch besser sei es, wenn Eltern die digitalen Medien zusammen mit den Kindern nutzen. Die forsa-Umfrage zeigt, dass viele Eltern bereits sensibilisiert sind, denn immerhin 98 Prozent der Befragten achten beim Medienkonsum von Kindern darauf, dass Inhalte, z.B. von Apps, kindgerecht aufbereitet sind. 86 Prozent der Befragten geben an, bevorzugt Formate zu wählen, die einen pädagogischen Wert haben und rund 59 Prozent orientieren sich an Elternratgebern und Empfehlungen zur Altersbeschränkung. Das Stichwort lautet Medienkompetenz. Denn wenn sich Erzieher, Lehrer und auch Eltern mit den vielen Möglichkeiten der virtuellen Welt beschäftigen, kann sie gewisse Fähigkeiten durchaus fördern. So nennen viele Eltern auf die Fragen zu den Auswirkungen des Medienkonsums in der forsa-Umfrage mehrheitlich die Erweiterung des Sprachschatzes (58 Prozent), gefolgt von der Kreativität (43 Prozent) und der Feinmotorik in Fingern und Händen (24 Prozent).

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