15.07.2020 - Führung in Zeiten von Homeoffice und Kurzarbeit stellt die Arbeitswelt auf den Kopf und Manager vor neue Herausforderungen. Das zentrale Ziel, die Belegschaft trotz Distanz zu stabilisieren und als wichtiger Ankerpunkt zu fungieren, ist für Führungskräfte dabei die größte Schwierigkeit.
von Christina Rose
Mit der Umstellung auf das Homeoffice als primären Arbeitsplatz empfinden die Befragten die fehlende persönliche und räumliche Nähe zu den Mitarbeitern als größte Hürde. So beklagen 70 Prozent der befragten Führungskräfte einen höheren Zeitaufwand für Führung und Betreuung der Mitarbeiter, indem sie konsequentere und klarere Anweisungen geben müssen (65 Prozent). Dies ergab eine aktuelle empirische Studie des Personaldienstleisters Hays
in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Rheingold
unter 750 Führungskräften.
Überraschend dabei ist, dass die allgemeine Zufriedenheit der Arbeitsergebnisse aus dem Homeoffice jedoch trotz organisatorischer Hürden (knapp drei Viertel der Befragten) überwiegt. Da die Mehrheit der Führungskräfte den persönlichen Kontakt zum Mitarbeiter nach wie vor als sehr wichtig einschätzt (87 Prozent), plant knapp die Hälfte aller Unternehmen neben dem weiteren Ausbau der Homeoffice-Option gemischte Angebote zu Präsenz- oder Homeoffice-Lösungen.
Laut der Befragten soll sich die Führungstätigkeit der Zukunft vor allem durch Flexibilität, eine stärkere Mitarbeitermotivation und durch Einforderung von mehr Selbstständigkeit auszeichnen. Hierbei nehmen vor allem eine aktive Vorbildfunktion (47 Prozent) sowie ergebnisorientierte Führung (45 Prozent) eine wichtige Rolle ein. Im gleichen Maße, wie die Corona-Pandemie die Anforderungen an die Führungskräfte verändert hat, haben sich jedoch auch die Erwartungen an die Mitarbeiter gewandelt. Hierbei fordern die Führungskräfte von ihren Mitarbeitern primär eine flexible Handhabung unerwarteter Probleme (42 Prozent) sowie eine hohe Eigenmotivation (40 Prozent).
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