Eine aktuelle Studie von OpenText
zeigt: Insgesamt sorgen sich mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der BundesbürgerInnen darum, wie ihre persönlichen Daten in der postpandemischen Welt verwaltet und geschützt werden. Weitergabe oder fehlender Schutz persönlicher Daten wären für 33 beziehungsweise 32 Prozent der Befragten Gründe, die Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen zu beenden. Die große Mehrheit (92 Prozent) der Deutschen gibt an, dass sie sich gut oder einigermaßen mit den Gesetzen zum Datenschutz auskennen.
Neue Zeiten, neue Sorgen
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie sind neue Bedenken in Sachen Datenschutz bei deutschen VerbraucherInnen entstanden. Demnach ist die derzeit größte Sorge der Befragten, dass Daten, die zum Kampf gegen Corona erhoben wurden, möglicherweise nicht gelöscht werden, wenn diese nicht mehr benötigt werden (26 Prozent). Danach folgt Skepsis ob der sicheren Datenspeicherung und möglichen Kompromittierung (22 Prozent). Ebenfalls 22 Prozent der Deutschen sorgen sich, dass ihre Daten für sachfremde Zwecke verwendet werden. Lediglich 31 Prozent haben keinerlei neue Bedenken. Für 74 Prozent der Befragten gibt die neue Arbeitssituation mit hybrider Arbeit und Home Office Anlass zur verstärkten Sorge um ihre persönlichen Daten.
Datenschutz ist geschäftsrelevant
Mangelnder Datenschutz kann dazu führen, dass KundInnen nicht mehr bei Unternehmen einkaufen oder aufhören, deren Services zu nutzen. Für ein Drittel der befragten Deutschen wäre die Weitergabe persönlicher Daten ein solcher Grund. Fehlender Schutz oder ein Leak persönlicher Daten wäre für 32 Prozent ein Anlass, die Geschäftsbeziehungen zu beenden. Für ein Viertel wäre bereits die unzureichende Bearbeitung einer Anfrage nach
Art. 15 DSGVO
Zugang zu ihren personenbezogenen Daten sowie deren Berichtigung oder Löschung zu erlangen, ein hinreichender Grund, um nicht mehr bei einem Unternehmen einzukaufen. Auf der anderen Seite geben 60 Prozent der Deutschen an, dass sie bei einem Unternehmen, das den Datenschutz ernst nimmt, mehr bezahlen würden. Zum Vergleich: In einer früheren Umfrage im Jahr 2020 stimmten dieser Aussage nur 41 Prozent der Befragten zu. Diese Zunahme lässt eine steigende Zahlungsbereitschaft für Datenschutz vermuten.
Kenntnis der Rechtslage
In der deutschen Bevölkerung zeichnet sich zudem ein wachsendes Interesse für die rechtlichen Aspekte des Datenschutzes ab. So geben 56 Prozent der Befragten in Deutschland an, dass sie sich relativ gut mit der Gesetzgebung auskennen, die ihre Daten im Internet schützt. Dieser Wert repräsentiert eine deutliche Steigerung gegenüber dem Ergebnis von 2020 von 32 Prozent. Damals gaben außerdem noch 24 Prozent an, dass sie gar kein Wissen über Datenschutzgesetze besitzen - dieser Wert reduziert sich in der aktuellen Erhebung auf nunmehr acht Prozentpunkte. Somit verfügen 92 Prozent der Befragten nun mindestens über vage Kenntnisse der Rechtslage.
Die Anzahl derer, die angeben, sich sehr gut mit den entsprechenden Gesetzen auszukennen, ist allerdings ebenfalls gesunken, von 44 Prozent im Jahr 2020 auf 36 Prozent im Jahr 2022. Dies deutet darauf hin, dass das allgemeine Wissen über Datenschutzgesetze besser wird, dass aber noch mehr Aufklärung über spezifische Regeln und Vorschriften erforderlich ist. Zudem könnte zunehmende Verunsicherung dazu führen, vermeintliche Gewissheiten zu hinterfragen.
Erfreulicherweise und eventuell aufgrund des wachsenden Bewusstseins wissen knapp Dreiviertel (73 Prozent) der VerbraucherInnen, wie sie ihre Daten in den von ihnen genutzten Apps, E-Mail-Konten und Konten in sozialen Medien schützen können. Trotzdem überprüfen nur 30 Prozent regelmäßig, ob sie die besten Vorgehensweisen zum Schutz und zur Sicherheit ihrer Daten befolgen, etwa indem sie die Datenschutzeinstellungen aktivieren oder die Geolokalisierung deaktivieren.
"Nie war der Bedarf an Enterprise Information Management-Lösungen größer, die nicht nur die Einhaltung von Datenschutzgesetzen unterstützen, sondern auch Wettbewerbsvorteile und Differenzierung bieten, um auch kritische Kunden zu halten", so Bernd Hennicke
, Vice President Product Marketing bei OpenText.
"Unternehmen müssen einen integrierten, datenzentrierten Ansatz für Information Governance und Datenschutzmanagement fördern, indem sie Erkennungs- und Klassifizierungstools nutzen. So können sie die Risiken im Umgang mit privaten und sensiblen Daten mindern und Inhalte mit stärkeren Klassifizierungs- und Aufbewahrungsfunktionen sichern. In der heutigen postpandemischen Welt müssen Unternehmen ihren Informationsvorsprung nutzen, um die Daten ihrer KundInnen zu schützen und so deren Bedenken zu zerstreuen und ihr Vertrauen zu erhalten."